Borowskis Angelurlaub in Schweden endet mit einem Mord: Kapitän Venske, Skipper der Fähre zwischen Göteborg und Kiel, ist über Bord gegangen. Selbstmord ist zwar nicht auszuschließen, doch dafür ist der Fall zu rätselhaft: Kurz zuvor hatte Venske einen Anruf von seinem eigenen Mobiltelefon erhalten, und in seiner Kabine finden die Ermittler zwei Sektgläser. Der Kieler Kommissar (Axel Milberg) hat alsbald den Ersten Offizier (Peter Haber) im Visier, denn der fühlte sich durch Venske schikaniert. Außerdem hatte der Kapitän entdeckt, dass seine Thermoskanne puren Wodka enthält. Jetzt, nach dem Tod des Vorgesetzten, darf der Mann wieder ans Ruder: Nach einem Schiffsunfall vor Jahresfrist war er degradiert worden. Aber dann entdeckt Borowski zwei Verdächtige, die ein noch viel besseres Motiv haben. Getreu dem Seemannsmotto, in jedem Hafen eine zu haben, war Venske zwei Mal verheiratet: Seit zwanzig Jahren in Kiel, seit fünf Jahren in Göteborg. Gegen den ausdrücklichen Rat seiner Polizeipsychologin (Maren Eggert) konfrontiert Borowski die Frauen (Striebeck, Ingvar Sigvardsdotter) unvorbereitet miteinander. Prompt beschuldigen sich die beiden Gattinnen gegenseitig, zumal auch eine hohe Lebensversicherung im Spiel ist.
Keine Frage, die Geschichte von Dorothee Schön hat ihren Reiz, aber auch teilweise klaffende Logiklücken. Nicht ganz plausibel ist beispielsweise die Rollenaufwertung der Psychologin, die bislang bloß für die Psyche des Kommissars zuständig war und nun, nach dem Abgang von Borowskis Assistent, bei den Verhören dabei ist und ihn sogar nach Göteborg begleitet. Völlig außer acht bleibt auch das Motiv des Bigamisten, den Jan Gregor Kremp gewissermaßen als „Special Guest“ spielt. Und niemand stellt die Frage, wie eine der beiden Frauen den vergifteten Kapitän quer durchs halbe Schiff zur Lotsenluke geschleppt haben soll. Wer das ignorieren kann, kommt trotzdem auf seine Kosten: Denn der Schauplatz Fähre ist mal was anderes; und Axel Milberg ist sowieso immer gut. (Text-Stand: 10.9.2006)