Eigentlich wollte Kommissar Batic (Miroslav Nemec) seinen Urlaub mit anspruchsvollen Heimwerkerarbeiten verbringen, doch die Kollegen haben andere Pläne: In der Küche des Nobelrestaurants „Belle Vigne“ ist ein Finger gefunden worden. Weil ihn keiner zurück haben will, vermutet Leitmayr (Udo Wachtveilt) nicht ganz zu Unrecht, dass es dem Rest vom Finger wohl nicht mehr gut geht, und überredet Batic, sich inkognito als Küchenhilfe zu verdingen. Der gibt sich als radebrechender Kroate aus und kann zumindest klären, wem der Finger gehört: Burkhard Faber ist – oder war? – der gefürchtetste Restaurant-Kritiker der Stadt und seine Kolumne „Aufgetischt und abgeräumt“ eine boshafte Abrechnung mit kulinarischen Delinquenten. Kein Wunder, dass der Mann mehr Feinde als Freunde hat. Edgar Kaufmann (Helmut Berger), Besitzer des „Belle Vigne“, ist offenbar beides: Die beiden Männer verbindet seit Jahrzehnten eine mehr als nur freundschaftliche Beziehung, doch als Edgar erfuhr, dass Faber sein Lokal in der jährlichen Hitliste nicht mehr unter den Top 10 der Stadt führen wollte, ist Kaufmann ausgerastet. Dann gibt es da noch den belgischen Koch (Philipp Moog), der nach einer vernichtenden Kritik sein Lokal schließen musste; ganz zu schweigen von Kaufmanns Frau, der die Liaison ihres Gatten schon lange ein Dorn im Auge sein dürfte.
„Etwas überkandidelt, aber gut angerichtet“ (TV-Spielfilm)
„Keine Schockeffekte (…) lenken von den Charakteren ab, keine mühsamen Nebenstränge trüben den Blick des Zuschauers. Es geht immer nur ums Wesentliche. Das ist gekonntes Filmemachen. Ein Spitzenkrimi. Spannend, lustig, sehenswert.“ (Die Welt)
„Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass es für ein gutes Mahl nicht viele, dafür exzellente Zutaten braucht und dass es reicht, soziale Themen wie die Abschiebungsproblematik wie Petersilie zu dosieren und nicht als sättigende Kartoffel-Beilage zu servieren.“ (Stern)
Eine kunterbunte Mischpoke also, doch noch interessanter sind die Blicke hinter die Kulissen eines Feinschmecker-Restaurants. Wie üblich sind auch die Frotzeleien zwischen den Kommissaren recht kurzweilig, aber der gewohnte Biss der Krimis aus München fehlt diesmal. Natürlich wird der Kritiker irgendwann tot im Keller des Restaurants gefunden, und nebenbei kommt auch noch ein bisschen Abschiebeproblematik ins Spiel. Ausgerechnet Regie-Routinier Peter Fratzscher misslingen allerdings einige Anschlüsse, zumal die Geschichte (Buch: Carolin Otto) mitunter etwas spannungsarm vor sich hinplätschert.