Da keine ttv-Kritik vorliegt und meine Erinnerung an die gefühlt gute Folge verblasst ist: ein paar Fundstücke zu „Sperling und die letzte Chance“ (2004)
Blau ist verschwunden. Ausgerechnet Blau, Sperlings alter Freund, der immer in seinem Schatten stand und nie zufrieden war, weil er jedem falschen Schritt in seinem Leben Sperling die Schuld gab. Selbst als Blau vor 20 Jahren wegen eines dubiosen Schusswechsels, der seine Frau das Leben kostete, und bei dem auch Sperling eine nicht ganz geklärte Rolle spielte, aus dem Polizeidienst ausscheiden musste und bei einer Geldtransport-Firma unterkam, war das nur Wasser auf seine Mühle: Den vermeintlichen Schatten Sperlings wird er nicht los!
Eine ungewohnte Situation: Kommissar Sperling wird verhört. Doch jetzt, einen Tag nach seiner zweiten Hochzeit, todkrank und ohne finanzielle Mittel, sich in Amerika operieren zu lassen, will Blau Sperling endlich einmal austricksen. Blau hat einen Plan: Er verschwindet mit einem Panzerwagen und will sich mit sechs Millionen Euro absetzen. Sperling quälen Gewissensbisse, denn irgendwie gönnt er es seinem Spezi. Doch andererseits nimmt er ihm übel, dass er seine neue Frau zurückgelassen hat und ihm, Sperling, die unangenehme Aufgabe zufällt, sie über das abrupte Ende ihrer kurzen Ehe in Kenntnis zu setzen. Und so stellt sich Sperling einer Herausforderung, die der größte Kampf seines Lebens wird.
Foto: ZDF
„Dieter Pfaff ist in „Sperling und die letzte Chance“ noch weicher, noch leiser als bisher, um dann urplötzlich laut loszudonnern. Wie Sperling von der Vergangenheit eingeholt wird und alles wieder hochkommt, das zeichnen die Drehbuchautoren Lars Becker und Regisseur Thomas Jahn nach. Jahn setzt das Ganze in Bilder um, die bewusst mit Zitaten und Klischees spielen, aber nie selber zu solchen werden. Jahn gibt dem Film etwas Artifizielles, etwas Kino-Gerechtes. Dem zarten Dicken aus Berlin steht der ungewohnte Look durchaus.“ (Thilo Wydra, Tagesspiegel)
„Die Reihe ‚Sperling‘ war seit jeher gut, doch dieser brillant gefilmte und gespielte Film verdient einen Ehrenplatz im Krimi-Olymp.“ (TV-Spielfilm)
Regisseur Thomas Jahn („Knockin‘ On Heaven’s Door“) inszenierte eine packende Folge der Krimi-Reihe, in der die Zuschauer in Rückblenden endlich erfahren, warum Sperling keine Waffe trägt. Einmal mehr überzeugt Charakterdarsteller Dieter Pfaff in der Rolle des unorthodoxen Ermittlers. (Prisma)