Sommersturm

Robert Stadlober, Kostja Ullmann und Marco Kreuzpaintner. Wo die Liebe hinfällt!

Foto: Pro Sieben / Marco Nagel
Foto Rainer Tittelbach

Tobi hegt homoerotische Gefühle für seinen Busenfreund Achim, doch der hat momentan nur Augen für Sandra. Also wendet sich Tobi Anke zu, bevor er in den Armen von Leo die gleichgeschlechtliche Liebe entdeckt. Beachtlich, wie unaufgeregt der junge Regisseur Marco Kreuzpaintner aus einer Coming-of-Age-Geschichte ein ernsthaftes und zugleich lockeres Coming-out-Drama entwickelt. Tolle Darsteller. Melancholisch, leicht, humorvoll.

Seit ihrer Kindheit sind Achim und Tobi engste Freunde. Jetzt, ein Jahr vor dem Abitur, steht ihre Beziehung auf des Messers Schneide. Tobi hegt homoerotische Gefühle für seinen Busenfreund, doch der hat momentan nur Augen für Sandra. Mehr als Tarnung als aus echter Zuneigung heraus nähert sich Tobi der sanften Anke. Alle vier gehören zum Ruderclub Starnberg. Im Trainingslager für einen bundesweiten Ruderwettbewerb im Bergischen Land bricht der zwischen den Jungen schwelende Konflikt aus, nachdem Tobi versucht hat, Achim zu küssen. Für weitere Irrungen und Wirrungen der Gefühle sorgt eine wilde Truppe aus Berlin, die Queerschläger, ein schwuler Ruderclub. Die Jungs stellen ihre Form der Sexualität offen und selbstbewusst zur Schau. Tobi ist fasziniert – und sucht zunehmend die Nähe von Malte, Leo & Co. Und plötzlich hält er einen der jungen Männer leidenschaftlich im Arm.

Soundtrack: Frankie goes to Hollywood („The Power of Love“), Nova International („The Summer we had“, „Go West“), Nada Surf („Blonde on blonde“), VAST („Flames“), Peter Wolfe & Pete Doherty („For Lovers“), Hidden Cameras („We oh we“)

Es ist sehr beachtlich, wie unaufgeregt der (während der Dreharbeiten) erst 27-jährige Autor-Regisseur Marco Kreuzpaintner sich seiner Coming-of-Age-Geschichte, die sich zu einem ebenso ernsthaften wie lockeren Coming-out-Drama auswächst, und dem Thema Homosexualität im Teenageralter nähert. Der RC Queerschlag ist dabei mehr als nur ein dramaturgisch-didaktischer Kniff, durch den insbesondere die Vorurteile der heterosexuellen Jugendlichen deutlich werden. Es ist vor allem der großen psychophysischen Präsenz der Schwulen-Darsteller, Stadlober, Kittel und Koffler, zu verdanken, dass sich keine falschen Zwischentöne in „Sommersturm“ einschleichen. Die Stimmungen wechseln zwischen Melancholie (Tobi, Anke & Leo), Leichtigkeit des homosexuellen Seins (die Queerschläger) und einem wunderbaren Humor. „Ein offenherziges Stück junges Kino zum Verlieben“, schrieb die Süddeutsche Zeitung zur Kino-Premiere 2004. Dem kann man nur zustimmen.

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Kinofilm

Pro Sieben

Mit Robert Stadlober, Kostja Ullmann, Alicja Bachleda-Curus, Miriam Morgenstern, Marlon Kittel, Hanno Koffler, Jürgen Tonkel, Ludwig Blochberger, Alexa Maria Surholt

Kamera: Daniel Gottschalk

Schnitt: Hansjörg Weißbrich

Produktionsfirma: Claussen+Wöbke+Pütz

Drehbuch: Thomas Bahmann, Marco Kreuzpaintner

Regie: Marco Kreuzpaintner

EA: 02.08.2008 20:15 Uhr | Pro Sieben

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Kontoinhaber: Rainer Tittelbach