Männer sind für Maja ein rotes Tuch. Aus Erfahrung wurde sie klug und wurde – Scheidungsanwältin. Nachdem sie Ratgeber für trennungswillige Frauen geschrieben hat, bekommt sie die lang ersehnte Festanstellung in einer Kanzlei. Ihr erster Fall bestätigt einmal mehr all ihre Vorurteile über die Spezies Mann. Ihr Anwaltsgegner ist Hanno Wolf, mit dem sie vor mehr als zehn Jahren einen One-Night-Stand hatte. Und typisch, der erkennt sie nicht mal. Erst als sich beide nicht ganz zufällig in der Sauna begegnen, macht es bei ihm klick: „Die Brüste von der Examensfeier!“ Jetzt schlägt Maja zurück. Seit einem Stromschlag besitzt sie die Gabe, hören zu können, was Männer denken. Das bringt Vorteile beim Scheidungsfall, bringt sie aber moralisch und amourös in eine Zwickmühle. Denn Hanno mag sie – hörbar.
„Sind denn alle Männer Schweine?“ ist eine romantische Beziehungskomödie, die sich durch die Frechheit auszeichnet, wie der Drehbuchautor alle Ingredienzien zusammengeklaut hat. Dem Film selbst fehlt leider die entsprechende Frechheit. Die Bestätigung, dass Männer Schwachsinn und Schweinekram denken, ist nicht abendfüllend – das weiß auch Daniel Scotti-Rosin und lenkt die Handlung zunehmend aus dem Genitalbereich ins Romantisch-Moralische mit Botschaften wie „Menschen können sich ändern“ oder „Es gibt Männer, die Schweine sind, und Frauen, die Schweine sind“. Schade, denn so wird dieser Romantic Comedy auch der Screwall-Zahn gezogen. Und seien wir ehrlich: wer erwartet von Sat 1 eine lebenskluge Komödie? Ein Kampf mit der Erektion in der Sauna reicht doch völlig aus. Und eine ehrliche Zote ist allemal besser als kommerziell tief gelegter Beziehungskitsch. „Ich heiße Karsten Eichelberger“, sagt der seit acht Jahren sexabstinente Anwaltskollege der Heldin. Darauf deren Freundin mit Liebe-auf-den-ersten-Blick-Blick „Was für ein schöner Name.“
So gewollt teilweise die Sex-Gedanken sind, so schwach ausgearbeitet ist das Drehbuch. Dabei sind die Motive angelegt, werden nur leider nicht ausgespielt. Die angedeutete Potenz-Parallele, die durchvögelte Nacht mit Hanno auf der einen Seite und sein Faible als Anwalt, Verfahren in die Länge zu ziehen, auf der anderen, verpufft im Dialog. Auch aus der Metapher des Films, die Bild gewordene weibliche Intuition, wird nichts gemacht. Dafür machen die Schauspieler umso mehr aus ihren dünnen Rollen: Valerie Niehaus, die an Meg Ryan erinnert und mit ähnlichen Qualitäten glänzt, gibt die sophisticate Anwältin zum Gernhaben und Oliver Mommsen überzeugt als zunehmend ernsthafter Sunnyboy mit Lachfältchen.