Sehnsucht nach Liebe

Barbara Rudnik, Benjamin Sadler, Rudolf Kowalski. Pfarrersfrau entdeckt die Liebe

Foto: Degeto
Foto Rainer Tittelbach

Verwitwete Pfarrerin verliebt sich in jüngeren Musiker. Die Neigung des Einzelnen im Widerspruch gegen die Forderungen der Gemeinschaft. Melodram-Stoff, wie er klassischer nicht sein kann. Doch die Beteiligten fachen die Leidenschaften nicht künstlich an.

Eine verwitwete Pfarrerin, Anfang 40, verliebt sich in einen zehn Jahre jüngeren Musiker. Die Frau, die seit jeher nur gewohnt war, für andere da zu sein, entdeckt das Leben neu – und das gegen den Widerstand ihrer beiden Kinder und ihrer dörflichen Gemeinde. Die Neigung des Einzelnen im Widerspruch gegen die Forderungen der Gemeinschaft. Ein Melodram-Stoff, wie er klassischer nicht sein kann, erzählt der ARD-Fernsehfilm “Sehnsucht nach Liebe”. Doch die Beteiligten, Autorin Henriette Piper, Regisseur Erwin Keusch und vor allem die glänzende Barbara Rudnik, fachen die Leidenschaften nicht künstlich an. So wird aus dem Melodram ein TV-Drama, das sich sehen lassen kann.

Natürlich kennt man solche Geschichten. Und die Tonlage des Films, die irgendwo liegt zwischen der wilden Frische eines Imagefilms für das Thüringer Land und dem Gemenschel eines am Serien-Realismus orientierten Familienfilms, macht rasch deutlich, dass es hier am Ende wohl kaum um so etwas wie tragische Fallhöhe gehen dürfte. Doch im Detail merkt man dieser Geschichte im Gegensatz zu TV-Movies mit ähnlichen Sujet die größere Sorgfalt an. Rasch ist man als Zuschauer im Mikrokosmos des Dorfes zu Hause.

Elegant wird die Vorgeschichte, der Tod des Gatten oder die amourösen Hoffnungen des treuen Freundes, peu à peu nachgereicht, aber auch die soziale Kontrolle der Nachbarschaft, diese ganze Enge, wird unaufdringlich angedeutet, noch bevor die Herzen höher schlagen und es der Heldin im Busen bang wird. Und ist es dann so weit, überspielt Barbara Rudnik ihre Gefühle nicht nur mit der realen Geschäftigkeit einer alleinerziehenden Gottesfrau, sondern selbst in Momenten zu zweit, ist immer auch der Kopf mit im Liebesspiel. Dem passt sich Benjamin Sadler sympathisch an, ebenso wie Rudolf Kowalski, der den ewigen Freund gibt. (Text-Stand: 30.11.2004)

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

tittelbach.tv ist mir was wert

Mit Ihrem Beitrag sorgen Sie dafür, dass tittelbach.tv kostenfrei bleibt!

Kaufen bei

und tittelbach.tv unterstützen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Fernsehfilm

ARD Degeto

Mit Barbara Rudnik, Benjamin Sadler, Rudolf Kowalski, Marco Bretscher-Coschignano, Gunda Ebert

Kamera: Dietmar Koelzer

Szenenbild: Fritz Günthner

Schnitt: Annemarie Bremer

Musik: Peter W. Schmitt

Produktionsfirma: U5 Filmproduktion

Drehbuch: Henriette Piper

Regie: Erwin Keusch

EA: 30.11.2004 20:15 Uhr | ARD

Spenden über:

IBAN: DE59 3804 0007 0129 9403 00
BIC: COBADEFFXXX

Kontoinhaber: Rainer Tittelbach