Seerosensommer

Lara Joy Körner, Heiko Ruprecht, Trauma, Tod, Liebe, Erpressung & das Verzeihen

Foto: ZDF / Volker Roloff
Foto Rainer Tittelbach

Das romantische Dramolett „Seerosensommer“ versucht, etwas vom Umgangston einer zeitgesitig angehauchten Gegenwart zumindest im Detail einzufangen – rühren doch im Großen & Ganzen die Konflikte einmal mehr von den unseligen Ereignissen der Vergangenheit her. Drei-Generationen-Sommerfilm, der nicht wehtut und mit seinen telegenen Schauplätzen recht abwechslungsreich inszeniert ist, der allerdings auch nicht emotional mitreißt.

Josephine Gill steht kurz vor der Eröffnung ihres neuen Restaurants. Die Gründerzeit-Villa mit Seeblick an der Müritz hat einst ihr Mann, ein bekannter Sternekoch, entdeckt, der vor einem Jahr bei einem Motorradunfall ums Leben kam. Jetzt will sie die „Seerose“ in seinem Geiste führen. Während ihr flügger Teenager-Sohn Rafael in Berlin geblieben ist, bereitet Josephine ihr Jüngster nach wie vor Sorgen. Gabriel hat den Tod seines Vaters noch immer nicht verkraftet. Doch bald tritt ein neuer Mann ins Leben der schönen Witwe, mit dem sich der traumatisierte Junge bestens versteht. Josephine scheint indes noch nicht offen zu sein für eine neue Beziehung. So einiges los ist auch in ihrem Umfeld: Die Frau, von der sie die Villa gekauft hat, war einst die beste Freundin von Josephines bester Freundin heute. Was ist damals vorgefallen? Weshalb will ihr Sohn den geliebten Seerosensee mit einem Yachthafen verschandeln? Der Bürgermeister ist gegen dieses Projekt, stimmt aber dennoch zu…

Ein Sonntagsfilm, in dem zu Beginn keiner mit dem Auto angefahren kommt. Na immerhin. Auch sonst versucht das romantische Dramolett „Seerosensommer“, etwas vom Umgangston der (ökologisch angehauchten) Gegenwart zumindest im Detail einzufangen – rühren doch im Großen & Ganzen die Konflikte einmal mehr von den unseligen Ereignissen der Vergangenheit her. Es ist viel Tod im Spiel. Mit einer Erpressung, einem Trauma, einer neuen Liebe, mit Läuterung und Verzeihen runden die Autorinnen die Story zu einem Drei-Generationen-Film ab, der nicht wehtut, mit seinen telegenen Schauplätzen recht abwechslungsreich inszeniert ist, der allerdings auch nicht emotional mitreißt. So wie die Heldin, die „noch nicht so weit ist“ für eine neue Liebe und die ihren Severin – für die sonntägliche Zielgruppe der perfekte Mann – auf Distanz hält, so vereinen die Autorinnen alle Geschichten zu einem lauen romantischen Lüftchen. Da muss dann schon flächendeckend die Musik ran, um Gefühle beim Zuschauer zu evozieren. Und die Schauspieler passen sich an – und bleiben durchweg seltsam blass.

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Fernsehfilm

ZDF

Mit Lara Joy Körner, Heiko Ruprecht, Diana Körner, Claudia Rieschel, Michael Greiling, Pontus Hennig von Lange, Meo Wulf, Lutz Mackensy

Kamera: Thomas von Kreisler

Szenenbild: Adrian Ochse

Schnitt: Angelika Sengbusch

Produktionsfirma: Network Movie

Drehbuch: Iris Kobler, Stefani Straka

Regie: Donald Kraemer

Quote: 6,10 Mio. Zuschauer (17,1% MA)

EA: 30.10.2011 20:15 Uhr | ZDF

Spenden über:

IBAN: DE59 3804 0007 0129 9403 00
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