Was passiert, wenn ein Sex-Besessener und ein Romantik-Junkie aufeinandertreffen? Sie fallen sofort übereinander her. Es kann sogar passieren, dass es auf einer Hochzeit passiert. Schönling Tino ist sexsüchtig und der Bruder des Bräutigams. Esther ist kaum weniger triebgesteuert, verkauft das Ausgeliefertsein an ihre Lust nur auf weibliche Art und Weise, und sie ist die Braut. Das Fest der Feste haben sie vermasselt und ihr Leben bisher offenbar auch. Dass es am Ende eine zweite Chance für eine Hochzeit, natürlich in veränderter Konstellation, geben wird – welcher Zuschauer ahnt das nicht sofort?!
Bei Kristian-Erik Kiehling und bei Alexandra Neldel fällt einem der Spruch von Truffaut ein: Film ist, wenn schöne Menschen schöne Dinge tun. Doch ganz so schön sind die Dinge dann doch nicht, denn die beiden müssen versuchen, die eigene Sexsucht in romantische Liebesimpulse zu verwandeln. Und das heißt: Selbsthilfegruppe, Selbstkasteiung, 90 Tage kein Sex! Vor allem bietet „Scharf wie Chili“ wenig Überraschendes – bis auf das Thema vielleicht: immerhin ist Sexsucht eine gesellschaftlich relevante Obsession. Dem Pro-Sieben-Film fällt erwartungsgemäß nicht viel dazu ein. Aber auch das Komödien-Räderwerk läuft unrund. Allein das Reden über Sex, einige Szenen situationskomischer Triebgesteuertheit und die charmante Scham der Darsteller hält einen leidlich bei Laune. Sex sells – auch wenn noch so wenig davon zu sehen ist. (Text-Stand: 24.2.2005)