Ein Mann, der seine attraktive Frau am liebsten die Hühner füttern sieht, ist schon ein rechter Stoffel. Und einer, der seine offensiv Erotik versprühende Partnerin links liegen lässt, um mit der neuen Praktikantin ins Bett zu steigen, ist auch nicht viel klüger. Ob ökologisch oder hormongesteuert – Harry (Heio von Stetten) und Leo (Simon Verhoeven), die männlichen Hauptfiguren von „Safari ins Glück“, müssen erst durch manche Wüste, bis sie zur Vernunft kommen. Beim südafrikanischen Macho-Survival-Trip fallen sie so richtig auf die Nase.
Was die Männer können, das können die Frauen in dem Film von Peter Gersina („Mädchen, Mädchen 2“) erst recht. Auch die beiden Schwestern Henriette (Carin C. Tietze) und Marie (Florentine Lahme) machen sich auf die Suche nach dem Abenteuer. Und der Zufall will es, dass sie auch in Südafrika landen. Allerdings nicht im Wüstensand, sondern an einem Traumstrand – knackige, exotische Männerkörper inklusive. Aber auch die beiden „grünen Witwen“ stellen sich nicht unbedingt clever an bei ihren ersten Kontaktaufnahmen mit der einheimischen männlichen Bevölkerung. Vor allem die ach so abgebrühte Scheidungsanwältin Marie überkommt die Sehnsucht nach ihrem Leo. Ausgerechnet die sonst eher biedere Geflügelfarmbäuerin Henriette verliebt sich und kommt in arge Gewissensnöte.
Was zum Road-Movie und zumindest zu einer braven „Sex and the City“-Variante in der südafrikanischen Pampa ansetzt, versandet recht bald in rührseliger Romantik. Die Männer machen auf Schlawiner, die Frauen zunächst auf egozentrisch, dann auf zahm („ohne Liebe geht es bei uns nicht!“). Selten wurden die Geschlechterrollen in einem Film für die werberelevante „Zielgruppe“ so erzkonservativ ausgelegt. Die Autoren verirren sich in den berühmten drei Ks: Kitsch, Klamauk und Klischee. Den Rest dieses filmischen Desasters aus dem renommierten Hause teamWorx besorgen die Dialoge („Es tut mir wirklich alles so furchtbar leid.“). „Safari ins Glück“ geht hart an die Schmerzgrenze. Die Schauspieler haben das Drehbuch wahrscheinlich erst in Südafrika zu lesen bekommen. (Text-Stand: 12.6.2008)