Prinzessin macht blau

Karoline Herfurths Liebeskomödie frei nach Hepburns “Ein Herz und eine Krone”

Foto: Pro Sieben / Volker Roloff
Foto Rainer Tittelbach

Eine schwedische Prinzessin nimmt sich in Berlin eine Auszeit: Studenten-WG statt Staatsakt. Karoline Herfurth bezaubert die Jungs, Arne Lenk die Mädels. “Prinzessin macht blau” ist eine Liebeskomödie, die amüsanter & kurzweiliger ist, als die Story vermuten lässt und der der Spagat zwischen Romantik und Zeitgeistwitz mehr als nur zielgruppengerecht gelingt.

Ihr Leben besteht nur aus Förmlichkeiten und Verpflichtungen. Wo sie auftaucht, wird jede Handlung zum Staatsakt. Königliche Hoheit will nicht mehr – und nimmt sich in Berlin kurzerhand eine dreitägige Auszeit, um ihr einsames blaublütiges Herz zu erwärmen. Die Story ließ bereits vor 50 Jahren Millionen von Kinogängern dahinschmelzen. In “Ein Herz und eine Krone” war es Audrey Hepburn, die das diplomatische Getue nicht mehr aushält. Bei Pro Sieben wird die Liebesgeschichte zwischen der Prinzessin und dem Journalist in die heutige Jugendszene verlagert, und die Medien sind noch fieser als in Hollywoods goldener Zeit.

Die Prinzessin aus dem Ikea-Land büxt aus. Bei einem Pressetermin im Zoo lernt sie den TV-Redakteur Chris kennen. Der will Königliche Hoheit interviewen, ist aber von jener Sophia, die sich als Tierpflegerin Kim ausgibt, sichtlich angetan (Filmausschnitt). Er lädt sie zu einer Party in seine WG ein, wenig später findet er sich im Käfig eines Riesenaffen wieder und wird zum Gespött auf dem Berliner Boulevard. Die Prinzessin lässt den Empfang beim Bundespräsidenten sausen und feiert bei ihrer neuen Bekanntschaft. Chris aber ist sauer auf Kim, denn sie ist nicht schuldlos daran, dass es mit seiner TV-Karriere nichts werden wird. Doch als seine Chefin auftaucht, in Kim die Prinzessin wiedererkennt, wendet sich das Blatt.

“Prinzessin macht blau” ist sehr viel kurzweiliger und amüsanter, als die konstruierte Story vermuten lässt. Karoline Herfurth, das Mädchen für alle Fälle, macht ihre Sache gut, auch wenn man ihr die Prinzessin nicht unbedingt abnimmt, und Arne Lenk (“Mein Leben und ich”), Typ Ken Duken mit einem Hauch des jungen Bruno Eyron, spielt seinen Boulevard-Jungspund mit Sympathie-Bonus. Kleine Gags am Rande und der liebevolle Umgang mit den Nebendarstellern heben den Film weit über den Teenie-Komödien-Durchschnitt. Vor allem das bunte Treiben in und um die ökobewusste WG mit dem schrägen Duo Sander / Herrford macht Laune. “Prinzessin macht blau” von Oliver Schmitz ist eine Liebeskomödie, der der Spagat zwischen Romantik und Zeitgeistwitz mehr als nur zielgruppengerecht gelingt.

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Fernsehfilm

Pro Sieben

Mit Karoline Herfurth, Arne Lenk, Karl Kranzkowski, Tim Sander, Franziska Schlattner, Michael Brandner

Kamera: Hanno Lentz

Schnitt: Horst Reiter

Musik: Ali N. Askin

Produktionsfirma: Hager Moss Film

Drehbuch: Jens Urban

Regie: Oliver Schmitz

EA: 23.09.2004 20:15 Uhr | Pro Sieben

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