Er weiß schon, warum er sich aus dem Polizeidienst verabschiedet hat. Und dennoch wird Ex-Polizist Heinz Novak rückfällig. Ausgerechnet für seinen früheren Arbeitgeber, der ihn einst hatte hängen lassen, übernimmt er wieder einen Job als V-Mann. Es ist ein lebensgefährlicher Job. Aber was kann ein Mann, der nichts mehr besitzt, schon verlieren.
“Novaks Ultimatum” ist ein klassischer Polizei-Thriller. Ein Mann zwischen den Fronten. Der Held wird als vermeintlicher Auftragskiller bei den Drahtziehern eines Attentats eingeschleust. Der erste Anschlag auf den Generalstaatsanwalt Erhardt (Zirner) ging noch daneben. Außerdem wurde die kleine Tochter dabei lebensgefährlich verletzt. Beim zweiten Mal sollen solche Fauxpas nicht mehr passieren. Deshalb hat der Drahtzieher des Verbrechens, ein einflussreicher Verleger mit Verbindungen in die rechtsradikale Szene, einen Profi aus Übersee angeheuert. Der wird von Novaks ehemaligem Partner Hofmann (Ries) und seinen Leuten abgefangen, und Novak nimmt dessen Identität an. Der Hintergrund der Eliminierungsaktion: Staatsanwalt Erhardt hat Zugang zu einem Stasi-Archiv, das einige hochrangige Neonazis im Nadelstreif entlarven könnte, allen voran jenen Großverleger Hildebrandt (Zischler). Doch auch einem Staatssekretär auf dem Sprung ins Amt des Innenministers ist Erhardt ein Dorn im Auge. Er legt Hofmann nahe, dass Novak das Attentat auf den Kollegen ausführen soll.
Dramaturgisch läuft einiges ins Leere bei “Novaks Ultimatum”. Die Machenschaften sind psychologisch nicht immer ganz durchschaubar. Man mag über unsere Politiker vieles denken, aber wie sie hier zum Zwecke der Unterhaltung dargestellt werden – das ist nichts weiter als Räuberpistole. Und Mark Keller ist nicht gerade der Schauspieler, den sich ein Fernsehkritiker wünscht. Doch bei aller Kritik, keine Frage, der Film von Andreas Prochaska ist höchst spannend. Der österreichische Regisseur weiß einfach, wie man’s macht!
Auffallend zurückhaltend gibt sich Mark Keller. “Das ist kein großer Actionfilm, und meine Rolle ist eher emotionslos”, resümiert er seinen Einsatz in “Novaks Ultimatum”. Besondere Vorbereitung habe der Mann, der als Dean-Martin-Imitator begann, bevor ihm mit “Sterne des Südens” und “Alarm für Cobra 11” der Durchbruch als Schauspieler gelang, nicht benötigt. Nur einen Bart musste er sich wachsen lassen. Das andere, was er als cooler Bulle brauchte, das hatte er schon: die Zementfrisur und den markigen Blick. (Text-Stand: 13.5.2003)