Nicht ohne meine Schwiegereltern

Wepper, Rieke, Kriener, Kreye, Kroymann, Rogall. Komische Seitensprungversuche

Foto: ZDF
Foto Rainer Tittelbach

Fritz Wepper als besorgter Vater einer nicht minder besorgten Tochter. Gegenstand der Sorge ist Junggatte Ulf, der den ehelichen Pflichten nur unzureichend nachkommt. Es gibt einiges zu schmunzeln in dem Fortsetzungsfilm von „Nicht ohne meinen Schwiegersohn“. Wie bei den beiden US-Komödien mit Robert de Niro und Ben Stiller erfährt auch bei den deutschen Produktionen die Komplexität der Beziehungen im zweiten Teil eine Steigerung. Das komplettiert die Charaktere, hemmt aber zugleich die Komik. Drehbuch: Stefan Rogall.

Fritz Wepper zum zweiten Mal als besorgter Vater einer nicht minder besorgten Tochter. Gegenstand der Sorge ist Schwiegersohn und Junggatte Ulf, der den ehelichen Pflichten nur noch unzureichend nachkommt und für den Nachwuchs momentan kein Thema ist. Dieser Mann wolle schon Kinder, nur eben nicht von seiner angetrauten Sarah – darin sind
sich Vater und Tochter einig. Die Vermutung bekommt immer schärfere Konturen in Form der attraktiven Nachbarin, die zu allem Übel Ulfs langjährige Jugendliebe ist. Dass es zu den amourösen Komplikationen in der jungen Ehe überhaupt kommen kann, liegt an dem Anstandsbesuch, den die Familie der Tochter den Eltern des Ehemanns abstattet.

Ein Horror-Wochenende steht bevor. Nicht nur für Sarah. Auch ihr Vater – sonst stets alles im Griff, vor allem die eigene Gattin – kommt gehörig ins Schwitzen. Immerhin Staatsanwalt, hat es sein Ego schwer, sich gegen den „Manager des Jahres“ zu behaupten. Als er dann auch noch mitbekommt, wie die Gastgeber über ihn lästern, ist sein Selbstbewusstsein völlig im Keller. Also widmet er sich der Überführung des Schwiegersohns als „Fremdgeher“. Zwischen den Nachstellungen der Hausherrin übersieht er, dass die eigene Gattin und der Vater des Schwiegersohns sich nach der vierten Flasche Wein bestens verstehen.

Es gibt einiges zu schmunzeln in dem Fortsetzungsfilm von „Nicht ohne meinen Schwiegersohn“. Wie bei den beiden US-Komödien mit Robert de Niro und Ben Stiller, von denen die Cologne-Film mehr als nur abgekupfert hat, erfährt auch bei den deutschen Produktionen die Komplexität der Beziehungen im zweiten Teil eine Steigerung. Das komplettiert die Charaktere, hemmt aber zugleich die Komik. Mit den Schwiegereltern werden neue Neben(kriegs)schauplätze aufgemacht. Das Thema Seitensprung wird in „Nicht ohne meine Schwiegereltern“ mehrfach variiert. So komisch wie vor einem Jahr, wo Weppers Vater zum obersten Richter über den Zukünftigen seiner Tochter wird, ist das nicht. Jeder weiß, dass Gewohnheit am Sex-Appeal nagt und Ehen jenseits der 50 kaum noch der Parodie standhalten. So mischt sich eher ein wehmütiges Gefühl von Tragik in die Geschichten der Eltern. Für die „Jugend“ indes gilt – im Gegensatz zum ersten Film: „zuerst kommt die Moral, dann das Lachen.“ Ohnehin ist Schmunzeln statt Slapstick die Devise dieser vorzüglich besetzten Komödie von Martin Gies. (Text-Stand: 18.12.2006)

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Fernsehfilm

ZDF

Mit Fritz Wepper, Janek Rieke, Ulrike Kriener, Walter Kreye, Maren Kroymann, Julia Stinshoff

Kamera: Thomas Etzold

Szenenbild: Frank Prümmer

Schnitt: Katharina Schmidt

Produktionsfirma: Eyeworks Fiction Cologne

Drehbuch: Stefan Rogall

Regie: Martin Gies

Quote: 5,55 Mio. Zuschauer (16,6% MA); Wh. (2009): 3,96 Mio. (14,4% MA)

EA: 18.12.2006 20:15 Uhr | ZDF

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