Für die ehrgeizige Staatsanwältin Juliane Bertram ist es ein besonderer Fall. Der Ehemann einer Kollegin ist ermordet worden, erstochen am See seiner prachtvollen Villa. Zur Tatzeit soll die Ehefrau, Staatsanwältin Sonja Göpfert, auf dem Weg zum Bahnhof gewesen sein, um eine ihrer gelegentlichen Spontanreisen anzutreten. Kein hundertprozentiges Alibi. Außerdem glänzt sie durch Unauffindbarkeit. An der polnischen Ostsee hängt sie ihren Gedanken nach. Als sie nach Tagen zurück nach Berlin kommt, verwickelt sie sich mehr und mehr in Widersprüche.
Der Titel „Mordgeständnis“ deutet es an: irgendwann ist die verdächtige Staatsanwältin soweit und gesteht. „Ich habe zugestoßen.“ Doch auch das Geständnis steckt voller Ungereimtheiten. Ist diese sonst so überlegte Frau so außer sich oder treibt sie ein Spiel mit der Kollegin? Autor Detlef Michel, bekannt für raffinierte Psychodramen wie „Die Quittung“, entwirft eine wendungsreiche Handlung, ohne den Zuschauer allzu böse an der Nase herumzuführen. Angelegt ist der Film, den Thorsten Näter geradlinig und ohne ästhetischen Schnickschnack inszeniert hat, als ein subtiles Psychoduell, das 90 Minuten lang die Spannung hält.
Dagmar Manzel ist ideal als unterkühlte Juristin, die als Ehefrau und Witwe plötzlich so fahrig und unkontrolliert wirkt und bei der der Zuschauer nie so recht weiß, woran er mit ihr ist. Noch weniger weiß es die Kollegin. Claudia Michelsen spielt sie – bei allem Ehrgeiz ihrer aufstrebenden Staatsanwältin – locker und leger mit Hang zur Natürlichkeit und einem Versprechen auf mehr Tiefe, als das Drehbuch ihr zubilligt. Dass so ein traumhaft sicheres Hauptdarsteller-Duo auch nach erstklassigen Schauspielern neben sich verlangt, weiß ein Vollprofi wie Näter. Und so engagierte er Tom Schilling und Karl Kranzkowski. Und auch Robert Gallinowski sowie Christina Große sind passende Gesichter.