Mollys neu eröffnetes „Café Mops“ und die leckeren Eigenkreationen der Zuckerbäckerin sind in Wien in aller Munde. Mit dem ersten Catering-Auftrag ist Molly, die tatkräftig von ihrer türkischen Freundin Azra und Oma Klara unterstützt wird, auch wirtschaftlich aus dem Gröbsten heraus. Doch dann machen ihr die Betreiber des loungigen Nobelrestaurants von Gegenüber das Leben schwer. Frau Rot, die Besitzerin des „Neon+Blau“, ist zugleich Mollys Vermieterin. Sie will die unliebsame Konkurrenz los werden. Doch Molly lässt sich nicht aus dem Mietvertrag herauskaufen. Und so muss Rots Geschäftsführerin Valerie Fröhlich zu illegalen Mitteln greifen – ein Stromausfall hier, ein Küchenbrand dort. Dass ausgerechnet dieser Hungerhaken ein Gspusi mit Rots Sohn Paul hatte, der als Fotograf, aber auch als Mann bald nur noch Augen für die pfundige Molly hat, lässt Valerie den Kampf gegen die allseits beliebte Nachbarin noch verbissener führen. Und so sieht die Zukunft bald nicht mehr so rosig aus fürs „Café Mops“. Dafür geht es der Namensgeberin des Szene-Lokals umso besser: Mops wird immer runder – die umtriebige Hundedame bekommt Nachwuchs.
Soundtrack: Taylor Swift, Caro Emerald („A Night like this“), April Stevens („Kiss me, Tiger“), Jude („I know“), Pink („Raise your Glass“), Wayne Newton („Danke schoen“), Maria Mena („I’m on your Side“ & „All this Time“)
Foto: ORF / ZDF / Ali Schafler
Auch die dritte Episode von „Molly & Mops“ ist ein Schmankerl für alle, die es drollig, drall und dramaturgieerprobt mögen. Die Rezeptur dieses Intrigantenstadels ist wohlbekannt, dafür bietet die Verpackung einen außergewöhnlichen Reiz. Die Praterstadt ist immer eine Komödie wert, erst recht eine, die das Altwiener Caféhaus-Flair mit Multikulti-Lebenstil und Freundschaftsritualen zeitgemäß aufbrezelt. Doch wichtiger noch sind die zwei Hauptprotagonisten: Molly, die strahlende Konditorin mit den lebensfrohen Pfunden, und Mops, die rundliche und doch so behende Hundedame. Während die liebenswerte Chefin leidenschaftlich kocht, backt und macht, gibt Fräulein Mops, markant gesprochen von „Kodderschnauze“ Hella von Sinnen, zu allem seinen Senf dazu. Das hat manchmal einen Bezug zur Handlung („Mopsen liegt mir im Blut“), sucht oft den bloßen Gag („Harry, fahr den Wagen vor“) oder ist einfach nur gaga („Lieber Hund am Steuer als Hundesteuer“).
Wie bei den beiden Vorgänger-Filmen ist auch bei „Ein Mops kommt selten allein“ wieder einmal alles eine Frage des Geschmacks. Mag man diese Art Wohlfühlkomödie mit sprechendem Hund und Hang zu Naivität & Niedlichkeit oder ist einem das alles viel zu altbacken? Nur die Frage, mollig, lebendig, lustvoll oder magergesichtig, verbiestert und unlustig, wird in dieser ORF/ZDF-Koproduktion von Michael Karen eindeutig beantwortet – vielleicht etwas zu eindeutig. Monika Reithofer ist und bleibt die perfekte Molly, deren Pfunde – und das ist gut so – noch weniger als in „Das Leben ist kein Gugelhupf“ zum Thema werden, und das Feelgood-Finale ist liebestechnisch im Rahmen des Genres dann doch eine kleine Überraschung: das riecht stark nach „Molly & Mops 4“. (Text-Stand: 24.4.2013)