Ein Sonntag, der es in sich hat. Eigentlich wollte Paula den Eltern ihre große Liebe vorstellen. Doch dann kommt alles ganz anders: Paula ist schwanger, und Mutter Clara ist gerade dabei, ihren Mann zu verlassen. Die eine Frau auf dem Sprung zum Erwachsenwerden, die andere dabei, ein zweites Mal vom Leben etwas zu fordern. Der jungen Filmemacherin Sandra Nettelbeck gelingt es mit „Mammamia“, weit über die gängigen Beziehungskomödien-Muster hinauszugehen. Mit dem Ergebnis: ein leichter Film, der es ernst meint. Paula jedenfalls ist bedient. Das von ihren Eltern vorgelebte Bild von der idealen Ehe und lebenslanger Liebe ist auf einmal zerstört. Umso mehr ist sie entschlossen, sich endlich von der Mutter abzunabeln. Und umgekehrt macht Clara deutlich, wie groß die Verantwortung ist, wenn die Mutter das Vorbild der Tochter ist. „Was hab‘ ich eigentlich verbrochen, dass ich immer Maß aller Dinge für dich sein muss!? Nur damit Du mich bestrafen kannst, wenn dir die Dinge nicht gut genug sind?!“ Die Nerven liegen blank an diesem Sonntag, an dem sich die beiden Frauen voneinander entfernen, sich verletzen, aber doch immer wieder zueinander finden.
„Hinter den deutschen Kinoprodukten in Sachen Komödie muss sich Nettelbecks TV-Film keinesfalls verstecken.“ (Prisma)
„Geistreiche Dialoge, feinfühlige Inszenierung und eine glänzende Besetzung: Zu Recht erhielt die wunderbare TV-Komödie von „Bella Martha“-Regisseurin Sandra Nettelbeck 1998 den Max Ophüls Preis… Komisch und rührend: ein wahres TV-Juwel“ (TV-Spielfilm)
„Eine teils besinnliche, teils turbulent-wortlastige Komödie um die vermeintliche Leichtigkeit des Seins, die die vielen Dialoge mit bestechender Präzision und Eleganz auf den Punkt bringt. Die bildliche Gestaltung verharrt dagegen in den Konventionen eines soliden Fernsehspiels.“ (Filmdienst)
Menschliche Kommunikation – das ist das große Thema dieses kleinen sympathischen, leicht frankophilen Films. Da stört es wenig, dass ununterbrochen geredet wird. Und der Zuschauer kann sich durchaus wiederfinden in den Erfahrungen der Figuren – das vor allem, weil „Mammamia“ ein von jeder Dramaturgie entschlackter Schauspieler-Film ist und weil eben diese, allen voran Senta Berger und Christiane Paul, ihre Charaktere sehr angenehm mit höheren Sinnfragen, aber auch mit alltäglicher Beiläufigkeit versehen. (Text-Stand: 1998)