Clara steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Nur noch wenige Tage und die Auktionärin aus Leidenschaft tauscht das naturbelassene Südkärnten gegen die hippe Weltstadt London. Nachdem sie ihr erster Mann nach der Geburt von Tochter Sophie vor Jahren sitzengelassen hat, ist es auch wieder ein Schritt in Richtung Familienleben. Ihr Chef Robert ist zugleich ihr Lebensgefährte. Doch der Abschied fällt schwerer als gedacht. Die Tränen kullern über Sophies Gesicht – und auch ihre Mutter will plötzlich auch nicht mehr weg vom Klopeiner See. Sie hat sich verliebt, verliebt in einen Unbekannten. Er heißt Benedikt, ist Kinderbuch-Illustrator und ein ziemlicher Eigenbrötler. „Ben spürt das, was ich spüre – die Dinge hinter den Dingen“, schwärmt Clara. Doch er kann den Tod des besten Freundes, an dem er sich die Schuld gibt, nicht verkraften. Mit dem gemeinsamen Glück wird es wohl nichts werden…
„Verliebt in einen Unbekannten“ aus der ARD-Reihe „Lilly Schönauer“ ist eine rührselige Feld-Wald-Wiesen-Mär aus dem beschaulichen Voralpenland. So lieblich die Hügel und Berge, so strahlend die Heldin, so belanglos die Story. Autorin Antje Bähr verzichtet auf jegliche Vertiefung der vermeintlichen Selbstfindungsprozesse und Regisseur Holger Barthel hat nicht den Schneid, den wohl bekannten Postkartenansichten und den Inszenierungskonventionen des Genres etwas Eigenes mitzugeben. „Sie erwecken Dingen zum Leben“, sagt der Fremde über die Heldin, die die Geschichten liebt, die Antiquitäten erzählen können. Der Film vermag nichts, von diesen Geheimnissen zu vermitteln. Alles nur Behauptung, alles nur Fassade. Wenn diese Fassade wenigstens glänzen oder etwas von der unbändigen Kraft der Natur und der Leidenschaft zeigen würde! Ein Mal kurz kommt ein gigantischer Wasserfall zu ehren – nicht als Metapher, sondern als visuelles Ausstellungsstück. Sonst plätschert alles nur dahin in der leb- & lieblosen Bavaria-Produktion, die die Besetzung fand, die die Handlung verdient hat.