Bei zwei egozentrischen Gören und einem erfolgsverwöhnten Ehemann, noch dazu TV-Moderator und einer der Lieblinge der Nation, kann man als Mutter und Ehefrau leicht unter die Räder kommen. Köchin, Krankenschwester, Kummertante – Hausfrau Allie sieht rot in der sommerlich leichten Pro-Sieben-Komödie „Liebling, vergiss die Socken nicht!“ nach dem Erfolgsroman der Engländerin Maeve Haran („Schwanger macht lustig“). Sie will nicht länger wie ein Fußabtreter behandelt werden, will auch lieber Karriere-Duft schnuppern.
Marita Marschall spielt die Enddreißigerin, die es nochmal wissen will – ausgerechnet in der Welt, in der ihr Mann (Henry Hübchen) seit Jahren reüssiert. Sie beginnt als Kummertante in einer Nachmittagstalk-Show und trifft mit ihrer anrührenden Art in die Herzen der Zielgruppe. Dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Shooting-Star dem eigenen Ehemann beruflich in die Parade fährt. Immerhin, Allie ist jünger als Max, besitzt eine größere emotionale Intelligenz und sie ist eine Frau – das weiß neben dem Sender vor allem ihr smarter Kollege Rudi Kayser (Jan Sosniak) zu schätzen. Erfolg macht nun mal sexy.
Kinder, Familie, Karriere und Ehekrise – die Themen purzeln leicht und locker durcheinander in dieser Beziehungskiste für Fortgeschrittene. „Die Geschichte an sich ist ja in vielen anderen Variationen schon sehr häufig behandelt worden. Und ich finde, dass man sie heute nicht mehr allzu ernsthaft erzählen kann, sondern sie vielmehr mit Leichtigkeit und Spaß erzählen muss.“ Von daher fand Hauptdarstellerin Marita Marschall die Tonlage des Drehbuchs höchst passend. „Ich hatte beim Lesen des englischen Scripts das Gefühl, dass der Humor sehr britisch war“, sagt die Schauspielerin, die bekannt wurde eher durch ernste Rollen („Schuldlos schuldig“) und die zuletzt brillierte als im Rollstuhl sitzende Staatsanwältin in dem ZDF-Fernsehfilm „Und plötzlich war alles anders“.
„Im Englischen kann man den Wortwitz und die Situationskomik zwar noch besser erfassen. Die deutsche Übersetzung fand ich dann aber auch hervorragend“, so Marschall. „Insgesamt gefiel mir die Leichtigkeit der Erzählung, ohne dabei ins Oberflächliche abzugleiten.“ Und zuviel Familienmoral kann sie beim TV-Erstling des Werbefilm-erfahrenen Tobias Meinecke auch nicht ausmachen. „Der Charme des Films liegt in der gelungenen Mischung aus alltäglicher Familientragödie, Medienzauber & einem Schuss Frivolität.“ (Text-Stand: 1997)