Liebe ist Verhandlungssache

Aglaia Szyszkowitz, Heikko Deutschmann, Nadja Tiller. Frustrierte Romantiker

Foto: ZDF
Foto Tilmann P. Gangloff

Auch wenn der Plot im Baden-Badener-liken Verschleppungsrhythmus überraschungsarm dahinplätschtert, so hat die romantische ZDF-Komödie „Liebe ist Verhandlungssache“ durchaus ihre Momente, zumal die Chemie zwischen Aglaia Szyszkowitz und Heikko Deutschmann stimmt und die die Kombination der Figuren gleichfalls recht reizvoll ist: hier ein zwar enttäuschter, aber dennoch unverbesserlicher Romantiker, dort eine frustrierte Paartherapeutin, die ihren Klienten mehr oder weniger offen zur Trennung rät.

Selbst wenn Autor Sebastian Orlac (sein erstes Langfilmdrehbuch) und Sven Bohse (Regie) ihre Geschichte mitunter etwas zu kompliziert erzählen und Heikko Deutschmann einen eher albernen als männlich-markant wirkenden Oberlippenbart zur Schau trägt: Die romantische ZDF-Komödie „Liebe ist Verhandlungssache“ hat durchaus ihre Momente, zumal sich Deutschmann und Aglaia Szyszkowitz als Paar bestens ergänzen.

Die Kombination der Figuren ist gleichfalls recht reizvoll: Deutschmann spielt Max, einen Hochzeitsarrangeur (neudeutsch Wedding-Planner), der in der ganzen Welt für prominente Kunden traumhafte Feste organisiert, persönlich aber noch solo ist. Außerdem leidet er unter einem veritablen Hochzeitstrauma, seit ihm einst die Verlobte vom Altar weglief. Szyszkowitz wiederum ist Paartherapeutin Thea und gleichfalls ledig, weil sie mit sicherem Gespür Beziehungen eingeht, die von vornherein keine Zukunft haben. Als Max im heimischen Baden-Baden vorbeischaut, laufen die beiden einander ein paar Mal über den Weg. Aus dem Kurzbesuch werden mehrere Wochen: Max soll für einen alten Kumpel Max und dessen Freundin die Hochzeit arrangieren. Thea, die sich an der Seite ihres französischen Freundes in der Betragne wähnt, überlässt Max großzügig ihre Praxis. Doch der Franzose entpuppt sich als verheiratet und Thea muss notgedrungen mit ihrem Untermieter klarkommen.

Hier der zwar enttäuschte, aber dennoch unverbesserliche Romantiker, dort die frustrierte Beraterin, die ihren Klienten mehr oder weniger offen zur Trennung rät (exemplarisch Kirsten Block und Michael Gwsidek in wunderbar gespielten Eheszenen): Natürlich weiß man, wie das enden wird. Größeres Problem des Films aber ist sein Tempo. Baden-Baden ist hübsches Städtchen, leidet jedoch erheblich (und nicht ganz zu Unrecht) unter seinem Rentner-Image. Das wiederum hat Folgen für die Filme, die hier gedreht werden; schon die ARD-Romanze „Von ganzem Herzen“ litt vor einigen Wochen ganz erheblich an Tempoverschleppung. Da hat Bohse die Zeitgeistgeschichten „Verrückt nach Clara“ (2007) ungleich flotter inszeniert, was den Totalflop der Serie allerdings auch nicht verhindern konnte. (Text-Stand: 2009)

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Fernsehfilm

ZDF

Mit Aglaia Szyszkowitz, Heikko Deutschmann, Nadja Tiller, Johannes Suhm, Irene Rindje, Rike Schmidt, Pierre Besson, Kirsten Block, Michael Gwisdek

Kamera: Michael Schreitel

Szenenbild: Myriande Heller

Schnitt: Anne Fabini, Tobias Haas

Produktionsfirma: TeamWorx

Drehbuch: Sebastian Orlac

Regie: Sven Bohse

EA: 15.04.2009 20:15 Uhr | ZDF

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