Liebe, Babys und ein Herzenswunsch

Kracht, Roll und Bremermann. Der "Schwarzwaldklinik"-Touch vom Tegernsee

Foto: ZDF / Manfred Laemmerer
Foto Rainer Tittelbach

„Liebe, Babys und ein Herzenswunsch“ ist der Versuch, Familien- und Klinik-Alltag mit den Erfahrungen von Zuschauern/Patienten, insbesondere Frauen, die Kinder haben oder denen die Geburt eines Kindes noch bevor steht, kurzzuschließen. Es ist die Wiedergeburt der „Schwarzwaldklinik“ mit den Mitteln der Reihe – unter Beachtung des veränderten Zeitgeistes, Wartezimmer-Naturheilkunde und Küchen-Psychologie inklusive. Für Menschen, denen ein normales Augenlicht gegeben ist und deren ästhetischer Anspruch sich nicht mit saftigem Grün, sattem Blau und knalligem Rot zufrieden gibt, nur schwer zu ertragen!

Die Investitionen in Sachen Naturheilkunde sind dem Vorstand der „Klinik am See“ ein Dorn im Auge. So kommt es dem Rendite-hörigen Dr. Ansbach gar nicht so ungelegen, dass Chefarzt Dr. Hellmann eine Anzeige wegen fahrlässiger Tötung am Hals hat. Nach einem erfolgreichen (Wunsch-)Kaiserschnitt erleidet die Patientin einen Kreislaufzusammenbruch und stirbt. Hellmann ist sicher, dass ihm kein Fehler unterlaufen ist. Dennoch ist er – bis die Untersuchungen abgeschlossen sind – beurlaubt. Die Situation in der Klinik ist entsprechend angespannt. Hellmann ist bemüht, die Umstände für den Tod der Gebährenden aufzuklären. Hellmanns Frau Antonia versucht, sich von den äußeren Umständen nicht beeindrucken zu lassen – und verhilft einer querschnittsgelähmten Frau zu einer natürlichen Geburt.

Schließlich soll es ja weiter gehen mit der erfolgreichen ZDF-Reihe um Schwangerschaften und Geburten, Babys und Adoptivkinder, Liebe und Kommunikationsprobleme, um die ständigen Herausforderungen in einer Geburtsklinik, vom Rotstift der Verwaltung bis zum Todesfall. „Liebe, Babys und ein Herzenswunsch“ ist der Versuch, Familien- und Klinik-Alltag mit den Erfahrungen von Zuschauern/Patienten, insbesondere Frauen, die Kinder haben oder denen die Geburt eines Kindes noch bevor steht, kurzzuschließen. Die Dramaturgie ist dabei weniger dem Realismusgehalt der Situationen als dem Unterhaltungsbedürfnis verpflichtet, einem Unterhaltungsbedürfnis, so wie es das ZDF für seine Zuschauer am Sonntag definiert.

Es ist die Wiedergeburt der „Schwarzwaldklinik“ mit den Mitteln der Reihe – unter Beachtung des veränderten Zeitgeistes, etwas Wartezimmer-Naturheilkunde und Küchen-Psychologie inklusive. Ansonsten dieselbe Rezeptur: Weißkittel, sympathisches Personal, viel Landschaft, reichlich Sonne, der Tegernsee, zumeist strahlende Gesichter, aber mehr noch strahlende, bonbonfarbene Bilder, die hellsten, die im 90-Minuten-Format hierzulande gesichtet werden können. Das muss man erst mal aushalten. Für Menschen, denen ein normales Augenlicht gegeben ist und deren ästhetischer Anspruch sich nicht mit saftigem Grün, sattem Blau und knalligem Rot zufrieden gibt, kann das die weitaus größere Herausforderung sein als die volksstückartigen Sidekicks und die braven Geschichten mit alt bewährter Lösungsstrategie.

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Reihe

ZDF

Mit Marion Kracht, Michael Roll, Julia Bremermann, Christiane Blumhoff, Werner Haindl, Markus Böker, Luka Kumi, Hans Heller

Kamera: Simon Schmejkal

Schnitt: Jörg Kadler

Musik: Andreas Weidinger

Produktionsfirma: Network Movie

Drehbuch: Iris Uhlenbruch, Bettina Börgerding

Regie: Ulrike Hamacher

Quote: 4,43 Mio. Zuschauer (14% MA)

EA: 08.05.2011 20:15 Uhr | ZDF

Spenden über:

IBAN: DE59 3804 0007 0129 9403 00
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Kontoinhaber: Rainer Tittelbach