Liebe auf vier Pfoten

Dort, wo die Klischees purzeln. Lausige Lausitz-Schmonzette & zwei putzige Luchse

Foto: MDR / ORF / Manfred Lämmerer
Foto Rainer Tittelbach

Urlaubsfilm aus der schönen Lausitz. Liebe und Tiere gehen immer. „Liebe auf vier Pfoten“ lebt denn auch allein von der Putzigkeit der kleinen Luchse. Die Handlung ist weniger drollig. Die Annäherung eines Liebespaars, langatmig in Szene gesetzt, kennt man so stereotyp sonst nur aus den ARD-Freitagsfilmen. Ein Beitrag aus der MDR/ORF-Schmonzetten-Fabrik.

Weil ihrem Lebensgefährten die Anwaltskanzlei mal wieder wichtiger ist als Urlaub, macht sich die Salzburgerin Claudia allein auf in die schöne Lausitz, wo sie nicht nur Urwüchsigkeit und Naturverbundenheit vorfindet. Kaum angekommen, stolpert sie über einen toten Luchs. Wenig später laufen ihr die beiden Jungen des erschossenen Muttertiers zu. Gemeinsam mit dem anfangs reservierten Vermieter ihrer Ferienhütte, Mark, versucht sie, den verspielten Raubkätzchen das Jagen beizubringen. Doch der Wirt im Dorf hat etwas gegen die Luchse.

Tiere gehen immer. „Liebe auf vier Pfoten“ lebt denn auch in erster Linie von der Putzigkeit der kleinen Luchse. Die Handlung ist dagegen weniger drollig. Dass nicht der steife Ösi-Anwalt, sondern der bei aller Verschlossenheit bodenständige Ossi der Richtige für die Juristin aus Salzburg ist, sieht der Zuschauer auf den ersten Blick. Die genregewohnte Annäherung eines Liebespaars, in Szene gesetzt als amouröse Hängepartie, kennt man so stereotyp sonst nur aus den ARD-Freitagsfilmen. Die Story ist harmlos, ohne einen einzigen Überraschungseffekt. Die Klischees (endlich mal wieder eine Frau, die sich von einem Mann helfen lassen muss!) purzeln nur so durch die Landschaft der Oberlausitz, die im Übrigen neben den beiden Luchsen das einzig Bemerkenswerte in diesem Filmchen ist.

Maßlos unterfordert sind die Schauspieler. Florian Fitz, der hier gar nichts von seiner Spitzbübigkeit in die eindimensionale Figur legen durfte, ist meilenweit entfernt von seinen Rollen in so unterschiedlichen Filmen wie „Herz“, „Die Nacht in der ganz ehrlich überhaupt niemand Sex hatte“ oder dem Grimme-Preis-gekrönten „Fremde, liebe Fremde“. Die Wienerin Susanne Michel ist bei uns vor allem bekannt für die sehr leichte Kost Marke „Alpenklinik“ oder „Winzerkönig“. In dem Film von Markus Bräutigam muss sie noch weniger zeigen. Zwei, drei Emotionen – mehr wird ihr nicht abverlangt. Heimatfilm-Urgestein Siegfried Rauch kommt gar mit einem einzigen Gesichtsausdruck aus: dem wissenden Blick. Wie der Zuschauer erkennt er früh, dass sich zwischen Mark und Claudia etwas anbahnt.

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Fernsehfilm

MDR, ORF

Mit Susanne Michel, Florian Fitz, Michael Kind, Siegfried Rauch, Christian Spatzek

Kamera: Axel Henschel

Szenenbild: Egon Strasser

Schnitt: Romy Schumann

Produktionsfirma: Sanset Film

Drehbuch: Natalie Scharf

Regie: Markus Bräutigam

EA: 15.08.2007 20:15 Uhr | ARD

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