Sogar noch an ihrem Geburtstag muss sich Barbara selbst ein Geschenk machen. Vom Ehemann Thomas kommt nicht viel. Auch keine Jubelschreie, als sie mit zwei Tickets nach Mexiko ihren Göttergatten überrascht. Sie will endlich die vor 15 Jahren versäumte Hochzeitsreise nachholen. Am Ende fährt sie mit ihrer Freundin – und bleibt länger als gedacht. Dass sich die äußerst resolute Consuela nicht als die Schwester, sondern die Frau von Bar-Besitzer Pepe entpuppt, macht den Aufenthalt für Barbara nicht ganz unkompliziert. Außerdem ist ihr Ticket verfallen, sie ist völlig abgebrannt und kommt deshalb vorerst nicht nach Deutschland zurück. Also macht sie in Mexiko das Beste draus – und steht ihre Frau.
Lichtblau heißt Barbara mit Nachnamen. Klingt gut, doch mit ihrem Alltag in Deutschland hat der nichts zu tun. In ihrer Ehe herrscht Alltagsgrau. Von mehr, als dass die bemitleidenswerte Frau, die sich noch bemerkenswert viel Frische bewahrt hat, so langsam zu sich findet, erzählt dieses Sat-1-Movie nicht. Dass sie in Mexiko endlich strahlt, so licht wie das türkisblaue Meer, das ist eines der wenigen funktionierenden Metaphern in dieser banalen Komödien-Peinlichkeit, die Handlung als Aneinanderreihung von simplen Situationen begreift. Die Story ein dramaturgischer & ideologischer Offenbarungseid. Unterschichtfernsehen meets TV-Movie. Beim Sender dachte man wohl, Allzweckwaffe Elena Uhlig & Annette Frier nach „Danni Lowinski“ seien Selbstläufer. Vielleicht liegt es ja nur am Presse-Rohschnitt, dass „Lichtblau – Neues Leben Mexiko“ aussieht, wie „Traumschiff“ auf Landgang und sich anhört wie eine Fiesta Mexikana aus der digitalen Soundmaschine. Vielleicht bekommen Regisseur Uwe Janson, Produzent Berengar Pfahl („Sterne des Südens“) und die Cutterin noch etwas hin, was im deutschen Winter wenigstens dem Auge schmeichelt. Was ihnen nicht gelingen wird: noch irgendetwas aus dieser dünnen, dämlichen Geschichte zu machen.