Wie immer bei Serien aus dem Hause Hermann Johas ist auch bei „Lasko – Die Faust Gottes“ Action angesagt. RTL lässt es also nach „Alarm für Cobra 11“, „Wilde Engel“ und „Der Clown“ mal wieder so richtig krachen. Pyromanen und Fans spektakulärer Materialermüdung kommen dieses Mal allerdings nicht auf ihre Kosten. Dafür bietet die Serie um den fightenden Mönch des fiktiven Ordens Pugnus Dei Kampfkunst vom Feinsten.
Der Kölner Sender, der letztes Jahr immerhin mit „Doctor’s Diary“ im Comedy-Fach ein Serien-Highlight hervorbringen konnte, zeigt mit seiner Mär um den knackigen Faustbruder, dass man weiterhin (im RTL-Rahmen freilich) experimentiert und der Serienkrise etwas entgegenzusetzen versucht. Ein solches „Actionmärchen“ mag nicht jedermanns Sache sein. Story und Szenarien bleiben ein Sammelsurium aus Motiven, die man aus Filmen wie „Da Vinci Code“ oder „Illuminati“ kennt, aus Verschwörungsthrillern und aus den Kampfkunst-Movies des Martial-Arts-Genres, das man so bisher nur im Kino sah. „Wir machen keine Storys fürs Goethe-Institut“, betont Joha, „wir erzählen plakativ, das ist das Wesen von Actionstoffen.“ Und das Meiste sieht sehr viel besser aus als in anderen Joha-Produktionen.
Stets ist ein Augenzwinkern mit im Spiel. Mathis Landwehr, 1980 in Stuttgart geboren und bereits als Teenager in asiatischer Kampfkunst ein As, macht eine gute Figur als spirituell inspirierter Haudrauf. Im Hinblick auf die Primetime-Ausstrahlung sind seine akrobatischen Einsätze gegen Flugzeugentführer, Kriegsverbrecher oder Terroristen angenehm unblutig und wenig brutal choreographiert. Liegt da bisweilen ein Hauch von Bud Spencer in der Luft, so darf Stephan Bieker als Laskos unbedarfter Kumpel Gladius den Ralf Wolter oder Eddie Arent geben. Selbst Simone Hanselmann als BKA-Frau stört nicht weiter in dieser optisch überzeugenden Serie, die sich dramaturgisch (nicht unpassend) an die simplen Muster der 60er Jahre hält, statt sich auf die komplexen Erzählweisen à la „24“ oder „CSI“ einzulassen. Fazit: Die Kölner Firma Action-Concept liefert in „Lasko“ wenig Crash, dafür gibt es launigen Trash für Fans. (Text-Stand: 18.6.2009)