Schon das Intro will dem Zuschauer sagen: „Achtung, Komödie!“ Und so geht es weiter: Wessi Max liebt Ossi Katja. Da wäre doch eine Familienzusammenführung angebracht im Hotel der Schwiegermama in spe. Also tuckert Katjas Mutti aus der Plattenbau-Landschaft in Richtung oberbayerisches Voralpenland. Auf dem Weg trifft sie auf den psychiatrieflüchtigen Hotte, der später mit einem passionsspielverrückten Politiker zur Gesellschaft dazu stößt, um sie aufzumischen. Die Hotelchefin weiß nicht so recht, wie sie alles finden soll: dass ihr Ex wieder aufgetaucht ist, der kräftig gegen die Ossis hetzt, passt ihr gar nicht. Und Katja scheint enttäuscht zu sein über die mangelnde Courage ihres Wessi-Burschis. Während das Hotel dem Konkurs entgegenschlittert, veranstaltet Ex-Theatermann Hotte Happenings und schwingt dazu große Reden – bis „sein“ Politiker in Jesus Namen unterm Kreuz zusammenbricht.
Gegen-Meinung:
„Normalerweise verirren sich Filme dieser Art allenfalls im Sommer auf den 20.15-Uhr-Termin: ‚Keiner geht verloren‘ wirkt mit seinen mitunter absurd überhöhten Figuren und dem konsequenten Verzicht auf eine lineare Dramaturgie fast wie ein Debütfilm. Mit kindlicher Freude versucht sich das Autoren-Duo Bert Koß und Michael Preschke am Genre-Mix.“ (Tilmann P. Gangloff auf Kino.de)
„Ossis und Ostbayern singen gemeinsam die FDJ-Hymne: Diese und andere Skurrilitäten ergeben kein fokussiertes Ganzes, Spaß macht’s aber dennoch. Innerdeutscher Kulturclash: drollig“ (TV-Spielfilm)
Mei, o, mei, ist das ein Schmarrn! „Keiner geht verloren“ zelebriert ein großes Hallo vor der Kamera, illustre Schauspieler inklusive, doch diese vermeintliche Ost-West-Farce taugt nicht mal als Nummern-Revue. Wenn’s wenigstens richtiger derber, krachlederner Bayern-Klamauk wäre (die jodelnde Eva Mattes oder Ossis und Bayern, die gemeinsam die FDJ-Hymne schmettern, sind ein zaghafter Versuch in diese Richtung)! Die Autoren reihen Komödienklischees, Ost-West-Stereotypen und andere Verrücktheiten ohne Sinn und Verstand aneinander – in der Hoffnung, dass der Zuschauer sich daraus selbst einen Film bastelt. Da aber weder etwas in noch hinter der Geschichte zu stecken scheint bzw. Detail-Witz und Dramaturgie so schwach sind, dass man keinerlei Energie aufbringen möchte, auch nur irgendeinen Gedanken an einen möglichen Sinn zu verschwenden, hat es rasch ein Ende mit dem Vertrauensvorschuss gegenüber der Besetzung. (Text-Stand: 10.9.2010)