Polly Cameron sieht erwartungsvoll ihrer ersten Saison entgegen. Die Hotelkauffrau hat in Cherry Cove an der New Yorker Küste die kleine Pension ihrer Eltern übernommen. Besonders rosig sieht die Zukunft allerdings nicht aus. Immer weniger Urlauber finden den Weg in das idyllische Fischerdorf. Ein Yachthafen und eine künstlich angelegte Ferienanlage sollen die Zukunft von Cherry Cove sichern. So wollen es jedenfalls die Bürgermeisterin und der Geschäftsmann David Locking, die das Projekt mit aller Macht gegen die Proteste der Bürger durchsetzen wollen. Doch nicht mit Polly Cameron! Die so harmlos aussehende junge Frau weiß sich zu wehren. Doch es gibt einen Haken: sie hat sich in David verguckt.
Foto: ZDF / Meinolf Schmitz
Was nach Allerwelts-Romanze klingt, hebt sich erfreulich ab vom Einheitsseich vergleichbarer Produktionen. „Zum Teufel mit David“ erzählt die immergleiche Geschichte vielschichtiger, schneller und mit mehr Handlungsumschwüngen, als es das ZDF für gewöhnlich seinen Zuschauern am Sonntag zutraut. Sonnenuntergänge und die handelsüblichen Landschafts-Tableaux dürfen nicht fehlen, doch wie sie in die zwar vorhersehbare, aber angenehm flüssig erzählte, nur in Maßen melodramatisch überhöhte Geschichte eingebunden werden – das passt und kann sich sehen lassen, wie so Vieles in dem Film nach einem Roman von Katie Fforde. Ein Strahlefräulein, ein smarter Geschäftsmann, ein Bürgermeisterinnen-Biest, ein seltsamer Radio-Journalist & zwei, drei markante Nebenfiguren halten die Handlung in Gang.
Auch das amerikanische Ambiente verpflichtet offenbar – es verpflichtet zu Klarheit, Struktur, Timing. Und das Wichtigste sind einmal mehr die beiden, die sich kriegen sollen: dass Rike Schmid mehr kann, als nur ihr makelloses Aussehen herzuzeigen, hat sie in Filmen wie „Wir“, „Baal“ oder „Augenzeugin“ bereits bewiesen. Und Hendrik Duryn ist sicher einer unserer charismatischsten Schauspieler aus dem Unterhaltungsfach. Beiden gelingt der Spagat zwischen dem „realistisch“ gespielten Augenblick und den Erfordernissen eines Genres, zu dessen Hauptmerkmalen nicht unbedingt die Glaubwürdigkeit zählt.