Die Pflegerin Madison Carter (Fiona Coors) tritt einen neuen Job an im New Yorker Hudson Valley – bei der wohlhabenden Olivia Grant (Maresa Hörbiger) und ihrer Familie. Die ältere Dame sieht ihrem nahenden Tod illusionslos entgegen. Überhaupt liebt sie die kleinen sarkastischen Verbalgefechte. Doch auch Madison ist nicht auf den Mund gefallen und für eine Pflegerin nimmt sie sich viel heraus – zu viel, wie Olivias Arzt und Hausfreund (Günther Maria Halmer) meint. Die beiden Frauen verstehen sich gut. Schwiegersohn John (Thomas Unger), der sich nach dem Tod seiner Frau ein wenig um die kranke Schwiegermutter kümmert, scheint zunehmend überfordert zu sein von diesem Dreimäderlhaus. Denn da ist auch noch seine Tochter Chloe (Lilly Liefers), die schon im Vorschulalter ihren Vater zu fordern weiß. Nichtsdestotrotz imponiert John die selbstbewusste Art, wie Madison ihm begegnet. Arzthelferin Emma (Sophie Wepper), die ein Auge auf den attraktiven Witwer geworfen hat, ist alles andere als begeistert – und wühlt in Madisons Biografie. Sie stößt dabei auf schwarze Löcher und ein Geheimnis, das die Liebe zu John erschweren dürfte.
Soundtrack: Taylor Swift („Dear John“ & „Today was a fairy tale“), Eliza Doolittle („Mr. Medicine“)
Das malerische New Yorker Hudson Valley ist wie gemacht als Schauplatz für eine moderne Melodram-Reihe wie „Katie Fforde“, die das Alt(bewährt)e im modernen Alltag sucht. Die Struktur der Romane der britischen Bestseller-Autorin erlaubt auf dem Weg zum Glück keine allzu großen Variationen, Qualitätsunterschiede finden sich allein in den Modi der Bearbeitung. „Diagnose Liebe“ gehört zu den besseren Episoden der Reihe. Der Film ist eine in sich stimmige, flüssig erzählte Romanze, in der jede Figur seine kleine Geschichte hat. Der sich angenehm langsam, erst nach 70 Minuten herausschälende Konflikt, der das Happy End in Frage stellt, wird ebenso unaufgeregt wie er in die Handlung kam, aus der Welt geschafft. Autor Timo Berndt, erfahren im Spannungsfach, weiß die Vorlage dramaturgisch zu nutzen. Das war in der Vergangenheit beim ZDF-Sonntagsfilm oft nicht der Fall. Die dichte, abwechslungsreiche Szenenfolge macht zwischenzeitlich vergessen, dass hier doch nur ein recht belangloses Geschichtchen erzählt wird. Hinzu kommt, dass Günther Maria Halmer und Maresa Hörbiger, die in fast derselben Tonlage wie ihre ältere Schwester parliert, jene noch so banale Szene mimisch aufwerten. Aber auch das junge Paar in dieser Lebenshilfe-Romanze macht sich überraschend gut. Überhaupt, die Figuren: Sie haben ihren eigenen Kopf und lassen sich nicht zu sehr von den Mustern des Genres vereinnahmen. Mit anderen Worten: Die Figuren müssen sich unter dem Diktat des Melodrams nicht dümmer stellen als die Zuschauer. Es zahlt es sich aus, dass sie als Romanfiguren etwas mehr Konturen haben!