Ralf Dienert, ein allein erziehender Vater, hat im Spessart ein heruntergekommenes Wirtshaus erstanden. Sohn und Tochter sind nicht begeistert von der Übersiedelung von Berlin in die hessische Pampa. Wenig begeistert sind auch Mops, Karl und Chlodwig, die drei Hausgeister, die seit 300 Jahren dazu verdammt sind, durch das alte Gebäude zu spuken. Sie wollen den neuen Besitzer rausekeln. Die Eröffnung wird zum Desaster. Die Gäste flüchten. Wenig später geben sich die Geister zu erkennen. Ein Appell an ihr soziales Gewissen – und schon haben Dienert und seine kesse Kellnerin Valerie eine geniale Geschäftsidee: ein Wirtshaus mit Spuk-Einlagen. Die Gäste sind begeistert – zum Leidwesen des Grafen Felix von Hohenfels, selbst Besitzer eines Event-Restaurants und früher mal mit Valerie liiert. Der hätte außerdem noch gerne einen Schatz zurück, der seinen Vorfahren offenbar von den Räubern geklaut wurde. Aber auch die haben noch eine Rechnung mit der Familie von Hohenfels offen.
Sat 1 hat sich an ein eigenes TV-Movie-Highlight erinnert: „Das Gespenst von Canterville“ war ein liebevoll gemachter Unterhaltungsfilm, der vor fünf Jahren großen Zuspruch bei Groß und Klein fand. Mit einem Schloss(geist) wollte man aber dieses Mal nicht kommen – also gedachte man einer hiesigen Kino-Lustspiel-Reihe aus den Zeiten von Papas Kino, als im Spessart die Räuber, die Geister und Lilo Pulver los waren. Jetzt ist es neben Pasquale Aleardi als Mr. Soft Annette Frier als Kellnerin, deren anfängliche Schusseligkeit leider nichts mit Screwball-Comedy-Touch zu tun hat und rasch einem großen Anlehnungsbedürfnis weicht.
Die Geister nebst moderner Trick-Technik sind ganz ulkig für Kinder – Erwachsene indes müssten schon ausgemachte Kasperletheater-Nostalgiker sein oder sonst eine Klatsche weg haben, um mit Spaß diesem grausigen Genre-Mix aus Liebeskomödie, Kinderfilm und Gruselklamotte zu folgen. Wer die erste völlig geist(er)lose halbe Stunde übersteht, der schreckt offenbar vor nichts zurück und der wird die letzten 60 Minuten dieses weichgespülten Trash-TV, kopflos voll gepackt mit Geistergags und Geisterjagd, mit Schwertkampf und Intrige, mit Liebeskummer und Trennungsschmerz, auch noch durchstehen. Nur der letzte Satz des Films, 100%ig ironiefrei, setzt dem Ganzen noch die Krone auf: „Wir sind eine Familie. Gemeinsam schaffen wir alles.“ Das hat sich die Senderfamilie ProSiebenSat.1MediaAG auch einmal gedacht! (Text-Stand: 9.2.2010)