Vanessa arbeitet auf dem Standesamt. Nach sieben Jahren wilder Ehe will sie endlich mit ihrem Tim Nägel mit Köpfen machen. Und da ist er tatsächlich, der lang ersehnte Antrag. Nicht so romantisch wie erhofft, aber immerhin. Vor der Trauung hat der Bräutigam in spe auf einer griechischen Insel noch etwas Berufliches zu erledigen. Und dann kommt plötzlich ein überraschender Anruf. „… es hat nichts mit dir zu tun.“ Tims Rückzieher hat sehr, sehr blonde Gründe. Vanessa will sich so aber nicht abspeisen lassen – sie will um ihren Freund kämpfen. Also muss die von Flugangst Geplagte in den Flieger gen Santorin. Behilflich bei der Zurückholaktion ist ihr Janis, der mal wieder in seiner Heimat nach dem Rechten sieht.
Soundtrack: Fools Garden („Lemon Tree“), Nancy & Frank Sinatra („Something’s stupid“), Coldplay („Viva la vida“)
Wo ist nur Berengar Pfahl gelandet, der mit „Britta“ Fernseh- und mit „Tanja“ Seriengeschichte schrieb, der aber auch mit „Sterne des Südens“ die Kommerzialisierung und Trivialisierung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens forcierte? Als Produzent von „Griechische Küsse“ öffnet er in allen Sektionen die unterste Qualitätsschublade. Ein unfertiges Drehbuch, in dem Motive wie Flugangst, Wuppertaler Schwebebahn oder Standesbeamtin ohne Sinn und Verstand eingeführt werden, ohne dass sie ein zweites oder drittes Mal dramaturgisch zum Einsatz kommen. Dazu Dialoge zum Weghören und eine Kameraarbeit zum Weggucken – mit einer Digitalkamera, die die Traumkulisse in einen Film mit flachen Urlaubsvideo-Bildern bannt. Zum Weglaufen ist dann die Handlungsführung nebst scheußlich konservativem Frauenbild. „Ist doch nur ein Genrefilm?“, könnte es da aus der Sat-1-Ecke tönen. Von wegen. Wer schnöde eine Story-Line von Hollywood abkupfert („French Kiss“ mit Meg Ryan), muss noch längst nicht im Genre der Romantic Comedy angekommen sein. „Griechische Küsse“ sieht vielmehr aus wie eine auf TV-Movie-Länge aufgeblasene Daily-Soap-Episode. Das kann auch kein Michael Degen und kein Wanja Mues wettmachen. Selbst Alissa Jung („Schmetterlinge im Bauch“), wahrlich alles andere als eine begnadete Schauspielerin (sie ist allenfalls ein „Hingucker“), kann einem nur leid tun.