Einst in der großen, weiten Welt zuhause, zog es die Bankerin Maren Bertram in „Wieder daheim“ zurück an den Bertramshof in die geliebten Berge. Nach der Versöhnung mit dem eigenbrötlerischen Vater werden in „Für immer daheim“ die Weichen gestellt für die Zukunft. Das ist Schwerstarbeit für alle Beteiligten, denn der Chef am Hof ist ein riesiger Hornochse.
Die von Uschi Glas gespielte Heldin möchte auf den Gnadenhof Bertram, auf dem alte, ausgemusterte Tiere ihr Gnadenbrot bekommen, mit einem Seniorenwohnprojekt koppeln: „Menschen im Ruhestand kümmern sich um Tiere im Ruhestand.“ Doch dem Hof geht es wirtschaftlich alles andere als gut. Und da der alte Bertram von einer alten Jugendliebe, anstatt zu erben, erfährt, dass er eine weitere Tochter hat, verkompliziert sich die Lage weiter. Jene Maxi Müller hat die Schuldscheine des Hofs übernommen. Es könnte also alles so einfach sein. Sie und ihre Halbschwester Maren verstehen sich blendend, nur der Vater stellt sich quer: „Ich hab nur eine Tochter!“ Da macht Maxi ihren Genen alle Ehre. Sie ist verletzt und will die Schuldscheine verkaufen. Der Hof dürfte nicht mehr zu retten sein. Eine mögliche Geldquelle gibt es noch. Ein wertvolles Stück eines dreiteiligen Gemäldes eines Malers aus der Gegend, der später berühmt wurde, lagert im Stall des Bertramshofs, doch der Alte leugnet das. Weshalb reagiert Maximilian Bertram so „narrisch“ auf dieses Bild?
Heimatfilm-Zeit in der ARD – ein bisschen ins Moderne gewendet, aber dramaturgisch wohlbekannt: Mit dem Sturkopf-Motiv wird die Handlung zum Happy End geschaukelt. Dazwischen gibt es Tiere, Kinder, Sorge ums Geld und mal ein Missverständnis, dessen Aufklärung man als Zuschauer entgegengähnt. Wer auf der Besetzungsliste „Uschi Glas“ und „Hansi Kraus“ liest – der erinnert sich vielleicht an die späten Sechziger, als Papas Kino die Kids mit „Lümmel-“ und „Penne“-Filmen lockte. Doch mehr als nur eine Szene zwischen den einstigen „Jungstars“, in der der Pepe-Nietnagel-Darsteller zeigen darf, dass er eben nur ein Schauspieler fürs „Komödienstadl“ ist, wird dem Nostalgiker nicht gegönnt.
Überhaupt, die Schauspieler. Einzig Uschi Glas und Enzi Fuchs passen so richtig ins Bild. Man fragt sich, was die Produzenten geritten hat, den Berliner Horst Sachtleben, durchaus ein verdienter Mime und versierter Synchronsprecher, als dauernörgelnden Ur-Bazi zu besetzen. Grauenhaft, was er da als Dialekt ausgibt. Apropos Authentizität: Dass der Film, gedreht in Kitzbühel und Tirol, irgendwo am Alpenrand spielt, München nicht weit ist, aber sich nicht klar bekennt zu einer Region, diese „großdeutsche“ Produktionsphilosophie entspricht einem Film, der mit ein paar Versatzstücken des Genres jongliert, aber sich nicht „ehrlich“ zum Heimatfilm bekennt. Dem Film fehlt es an Echtheit, an Bodenständigem, an Glaubwürdigkeit.