Franziska Luginsland ist eine Frau, Mitte 40, die zwar von der Liebe träumt, die aber im Zweifelsfalle lieber einem Leichenwagen folgt, als dem Mann, den sie sich gerade noch ausgeguckt hatte. Sie ist mehr als eine Schnüfflerin, ihr Interesse an ihren Mitmenschen hat immer auch etwas mit ihrer eigenen Befindlichkeit zu tun. Franziska, ausgestattet mit feinen Antennen für die emotionalen Dinge des Lebens, stößt stets auf Seelenverwandte.
„Ein stiller, sehenswerter Thriller, unspektakulär inszeniert, aber dafür vortrefflich gespielt; selbst die Nebenrollen der beiden Kommissare sind mit Henning Baum und Johannes Silberschneider ausgezeichnet besetzt. Und wenn Franziska in einer Szene auch noch ein bisschen zu hexen beginnt, ahnt man erst, welches Potenzial noch in der Figur steckt. (Tilmann P. Gangloff auf kino.de)
„Franziskas Gespür für Männer“ ist eine Art poetische, kriminalistische Betrachtung über das Single-Leben, nicht unspannend, aber eben nicht nur ein Film über Tod und vermeintlichen Mord, sondern ebenso ein Film über Freundschaft und Liebe, über Einsamkeit und Verzweiflung. Katja Flint spielt jene Franziska als eine Frau, die sich eingerichtet hat im Alleinsein, die mehr das Leben der anderen als das eigene Leben lebt. Eine sehr moderne Biographie hat ihr da Nina Grosse („Feuerreiter“) auf den Leib geschrieben. Köstlich sind die Szenen, in denen sie sich in die Münchner Dating-Szene begibt oder sich in eine Selbsthilfegruppe einschmuggelt. Der gut fotografierte Film, der von Tragik bis Komik alle Tonlagen souverän auslotet, entfernt sich zunehmend vom Krimi. (Text-Stand: 13.11.2006)