Saublöd, da ist Franzi gerade auf dem Sprung in einen neuen Lebensabschnitt, will mit dem Liebsten von Hamburg nach Peking ziehen, da kommt ihr – und vor allem ihrem Verlobten – doch diese dumme Chinesin dazwischen. Und so landet sie, statt in der großen weiten Welt, wieder in Erding, ihrer bayerischen Heimat. Hier bei Muttern und ihren alten Freunden sucht sie Trost, muss bald aber selbst Trost spenden. Alle schrauben ständig ihre Erwartungen herunter, um sich glücklich nennen zu können. Da will auch Franzi es mit dem treulosen Ex noch mal versuchen, doch da kommt ihr ein Mannsbild aus grauer Vorzeit dazwischen…
Auch so können Serien sein, komisch verspielt, undramatisch, ohne das obligatorische Problem, das pro Folge gelöst werden muss. „Franzi“ (Auschnitt) ist eine Serie, die aus dem Alltag erwächst. Die Provinz lebt – und wie! Die siebenteilige Serie von Matthias Kiefersauer und Peter Bradatsch, die in ihrem episodischen Charakter an die frühen Serien von Helmut Dietl und Franz Xaver Bogner erinnert, ist eine famose Ensemblearbeit. Jule Ronstedt steht im Zentrum, lässt die Augen blitzen und macht auf Bayerisch – fast so drollig wie Gisela Schneeberger als die Mama. Auch Sebastian Bezzel, bekannt als Kommissar aus dem Bodensee-„Tatort“, und Kathrin von Steinburg („Shoppen“) sind zum Liebhaben. Nach zwei Folgen spürt man: diese „Franzi“ hat vielleicht nicht das Zeug zur weißblauen Kultserie, aber gern haben muss man sie und ihre Figuren auf jeden Fall. (Text-Stand: 27.2.2009)