Innenarchitektin Gretchen und Möbeltischlerin Sarah sind zwei sehr unterschiedliche junge Frauen: die eine Luxus-Fetischistin, die sich noch immer auf dem Feldzug gegen das alternative Leben ihrer Eltern befindet, die andere der naturbelassene, bodenständige Typ, für den Konsum ein Fremdwort ist. Seit Kindertagen sind die beiden miteinander befreundet. Gerade haben sie eine gemeinsame Firma für Innendesign gegründet. Ob das gut gehen kann? Gretchen hat die beiden schnell maßlos in die roten Zahlen manövriert. Und der so gut wie sichere Großauftrag ist gar nicht mehr so sicher. Denn der schnieke Konkurrenzunternehmer Clemens Vogelmann weiß, was sowohl Öko-Frauen als auch Schickeria-Schnepfen mögen – und das ist in einem Punkt sogar weitgehend identisch: und so wird aus Vogelmann ein Vögel-Mann und aus den beiden Jungunternehmerinnen zwei Besitzerinnen von Schmetterlingen im Bauch, bei denen der Kopf ab- und die Kreativität ausgeschaltet wird. Doch das bewährte Teenagerspiel Flaschendrehen setzt plötzlich alte und neue Kräfte frei.
Soundtrack: u.a. Kaiser Chiefs („Ruby“), Alicia Keys („Rapture“), Al Green („Let’s stay together“), Nancy Sinatra (“These Boots are made for walkin’”), INXS („Need you tonight“), White Stripes („Seven Nation Army“)
„Wenn du den Feind nicht im Nacken haben willst, dann holst du ihn dir am besten ins Bett.“ Die Sat-1-Komödie „Flaschendrehen“ bedient sich der drei, vier Standard-Klischees, die es über den Lifestyle und das Gefühlsleben von Männern und Frauen heutzutage gibt. Am Anfang sind die Mädels die Doofen, am Ende drehen sie dem heimlichen Verführer eine lange Nase. Und der (moralische) Hauptgewinner des Films ist Ben, der beste Freund Gretchens seit der Jugendzeit. Der wird nun endlich auch als mögliches Sexobjekt wahrgenommen. Und so fährt die thematisch zwischenzeitlich ungewöhnlich sexlastige Story am Ende doch wieder ein in den sicheren Hafen einer Romantic Comedy. Roman Knizka gibt den großen Verführer und Kai Schumann den stillen Liebhaber. Das ist die halbe Miete. Die Mädels, Jana Reinhardt und Josephine Schmidt, bedienen zwar die Anforderungen der Vorlage – doch genau das ist das Problem dieser halbgaren Romanverfilmung, deren Ergebnis (Mimik ist King) im Detail eher wie eine Comedy als wie ein TV-Movie aussieht: „Flaschendrehen“ ist ein dünnes Süppchen aus einem Konflikt & drei, vier Motiven (Liebesbetrug, Freundschaft ist die wahre Liebe, Konsumterror), die über 90 Minuten beziehungstechnisch durchdekliniert werden. Das Ganze hat mehr Tempo als Witz, ist okay, doch es wäre mehr drin‘ gewesen.