Bis vor Kurzem waren es immer die Kerle (in Filmen wie “Wilde Jungs” oder “Sex up”), die die Girlies “knacken” wollten. Doch die verspätete Gleichberechtigung wiederfuhr den Mädels im Zuge des Kinohits “Mädchen, Mädchen”. Zwar wurde auch hier wie bei der RTL-Serie “Schulmädchen” alles auf „das eine“ reduziert, doch es zeigten sich auch erste Ansätze, diese Petting-Schenkelklopfer in Richtung realistischerer Coming-of-Age-Storys zu entwickeln.
Im Kino war “Schule“ ein solcher Genre-Zwitter. Produzent Pro Sieben legte nach mit “Seventeen – Mädchen sind die besseren Jungs” und der wunderbaren Familienkomödie “Mein erster Freund, Mutter und ich”. Für solche Filme, die von den banalen Dingen des Alltags wahrhaftig erzählen, braucht man die richtigen Gesichter. Eines ist Jasmin Schwiers. Bernd Eichinger sagte über sie, die bereits mit 14 vor der Kamera stand: “Ihre Qualität besteht darin, dass sie ohne großen dramatischen Gestus eine extreme Leinwandwirkung erzielen kann.” Und fürs Fernsehen besonders wichtig: “Man glaubt ihr jedes Wort.”
Jasmin Schwiers trägt auch “Endlich Sex!” (Trailer) Sie spielt die 17-jährige Saskia, die nicht mehr länger Jungfrau sein möchte. Weil sie ihren Freundinnen eine romantische Urlaubsaffäre vorgeflunkert hat und die Story an der Schule die Runde macht, muss sie nun ihre Unschuld verlieren, bevor sie mit dem, der ihr wirklich etwas bedeutet, ins Bett geht. So denkt sie sich das in ihrem Teenagerköpfchen. Und ihr schwuler Freund gibt ihr Aufreiß- und Orgasmus-Tipps, verliebt sich allerdings dummerweise auch in ihren Schwarm. Es geht um intimste Nöte, um das labile Gleichgewicht zwischen Trieb, Scham und Selbstwertgefühl, in dieser weitgehend gelungenen Postpubertäts-Komödie von Klaus Knoesel, in der neben Schwiers vor allem Christian Blümel als Homo Hannes einen starken Eindruck hinterlässt. Von Sänger Gil Ofarim, der das männliche Objekt der Begierde spielt und einige Songs zum Soundtrack beigetragen hat, lässt sich das nicht unbedingt behaupten. (Text-Stand: 25.3.2004)