„Man muss doch nicht immer gleich alles wegschmeißen, nur weil’s mal hakt.“ Mit der Liebe hält es Juliane nicht anders als mit einem Fahrradschloss. Sie liebt ihren Mann Max noch immer. Aber auch er zeigt Anflüge von Sentimentalität, als der Scheidungstermin näher rückt. Zwei Jahre leben beide nun schon getrennt. Er hat mit seiner jungen Kollegin Tanja rasch „Ersatz“ gefunden, während Sie allein für ihren Bio-Feinkostladen und den Sohn zu leben scheint. Doch eine Reise in die Toskana weckt auch bei ihr Hoffnung auf ein zweites Glück.
„Einmal Toskana und zurück“ baut anfangs kräftig Gegensätze auf, um sie danach von den Figuren genüsslich wieder abarbeiten zu lassen. Das Paar hat sich offensichtlich völlig auseinander gelebt. Zwischen der umweltbewussten Juliane und dem Schönheitschirurgen Max liegen Welten. Doch das war nicht immer so. „Ich habe einen ambitionierten Unfallchirurgen geheiratet und werde von einem Fettabsauger geschieden“, bringt es die künftige Ex auf den Punkt. Vor 25 Jahren hatten beide noch die gleichen Ideale, sie liebten Italien und träumten von einem alternativen Lebensstil. Relikt jener Zeit und Symbol ihrer gemeinsamen Liebe ist ihr Hippie-Bus, der in Maxens Garage vor sich hinrostet. Eigentlich wollte er ihn verschrotten lassen. Doch dann lässt er den Bus aufmöbeln, verliebt sich wieder in das nostalgische Gefährt und folgt seiner Noch-Frau wehmütig in die Toskana. Doch die lässt es sich hier in den Armen des Olivenbauern Nikolaus besser gehen als erhofft.
Immogen Kimmels Film ist eine „Wiederverheiratungsromanze“ zwischen Olivenhainen, weinseligen Stimmungen und reichlich Klischees. Doch die Autorin Katrin Ammon hat sich einige hübsche Variationen des Immergleichen einfallen lassen. Der Bus als Spiegel und der gemeinsame Sohn als lebendiger Ausdruck der Liebe, das Problem für eine Frau, an der Seite eines Schönheitschirurgen zu altern, der Verzicht, die „neuen“ Partner schlecht oder lächerlich zu machen oder das Wissen der Figuren um die eigenen Fehler, das alles hebt „Einmal Toskana und zurück“ angenehm von Schmonzetten ab, die sich nur dem Kitsch ergeben. Selten sieht man in einem Unterhaltungsfilm so lebensnahe Situationen. Der Autorin gelingt es sogar, dass man von den vielen Zufällen nicht peinlich berührt ist. Warmherzig agieren die Schauspieler vor traumhafter Kulisse. Peter Sattmann, der Mann für alle leichten Fälle, sah man lange nicht so glaubwürdig. Sabine Postel, die Frau mit dem „Natürlichkeits“-Zertifikat, spielt mal wieder eine Rolle, hinter der sie stehen kann. Auch sie zählte sich in den 70er Jahren der ‚Toskana-Fraktion’ zugehörig.