Steve Martin tat es, Ellen Barkin ebenso – ja sogar Bette Midler ließ sich in einen anderen Körper beamen. Uwe Bohm und Sandra Leonhard befinden sich in bester Gesellschaft, wenn sich ihre Körper vertauschen – und ein arroganter Snob sich plötzlich in den aparten Rundungen einer zehn Jahre jüngeren temperamentvollen Italienerin wieder findet und umgekehrt. Solche Body-Switch-Komödien hat man im Kino der 80er Jahre häufig gesehen.
Nach dem Gag folgte meist die Moral: die Geschlechter lernten voneinander. Auch das Sat-1-Movie von Dror Zahavi, Natalie Scharf und Rochus Hahn setzt auf den Konsens der Geschlechter, und zwischenzeitlich sieht es sogar so aus, als ob der Mann, wenn sich die Frau seines Körpers bemächtigt, (sexuell) besser funktioniert, und die Frau mit dem männlichen mentalen Zuspruch die Bevormundung der “famiglia” besser touchieren kann. Es versteht sich von selbst, dass sich die beiden am Anfang nicht riechen können. “Sie sollten mal in meiner Haut stecken”, giftet die Italienerin den Verlagschef an. Ein Wunschwässerchen der Oma, das dabei zu Bruch geht, sorgt dafür, dass man nicht lange darauf warten muss.
Das überstrapazierte Romantic-Comedy-Muster wird kombiniert mit dem zwischenzeitlichen Geschlechtertausch. Das erhöht Spannung und Gag-Niveau. Innerhalb von 48 Stunden müssen die beiden Sex haben, sonst sind sie für immer im falschen Körper gefangen. Mehr als nur vordergründig witzig ist, wenn Bohm und Leonhard im Hotelzimmer sitzen, den “Vollzug” vor den Augen – und wie da Ängste und erste leise Komplimente unter der Bettdecke hervorkriechen. Für den Zuschauer, der dem Augenschein vertraut, ist es zunächst nicht leicht, in der Frau den Mann mit weiblichem Körper zu entdecken und umgekehrt. Für die Schauspieler muss es noch schwieriger gewesen sein, für den Rollenwechsel den adäquaten Ausdruck zu finden. Sandra Leonhard musste das Vernünftige, das Kontrollierte körperlich nachempfinden. Dafür hat sie tagelang Männer beobachtet. “Mir ist dabei aufgefallen, dass Männer immer ihre Pobacken wahnsinnig anspannen.” Sah’s, tat’s und stolperte auf ihren High Heels durchs telegene Stuttgart. (Text-Stand: 30.3.2004)