Im Kino tanzt seit John Travolta immer mal wieder jemand um sein Leben. Ob “Footloose”, “Flashdance” oder “Dirty Dancing” – der Weg zum Erfolg ist steinig. Das ist in den schweißtreibenden Dramoletten nicht anders als im richtigen Leben und doch: Realismus sieht anders aus. Im Zuge der Casting-Begeisterung hat Pro Sieben das Tanzfieber nun auch fürs Fernsehen entdeckt. Der jugendfixierte Sender drehte mit Blick auf die Zielgruppe das TV-Movie zum nicht mehr ganz so frischen Show-Trend. “Eine unter Tausend” dokumentiert den oft zitierten “Weg zum Ruhm” und lässt dabei kein Klischee des Genres aus.
Chris träumt von einer Karriere als Musical-Star. Doch aller Anfang ist schwer. An der renommierten Akademie wird sie abgelehnt, also versucht sie es bei einer privaten Tanzschule. Da die Eltern ihr den Zuschuss streichen, muss die Abiturientin in einer Disco kellnern. Auch Berlin macht ihr zu schaffen. Mit den coolen Großstädtern wird sie nur langsam warm, und in der Branche erfährt sie Neid und Stutenbissigkeit. Alles wird anders als sie Tim kennenlernt, der ebenfalls auf seine Chance als Tänzer wartet. Sie verlieben sich. Doch bald ist sich Chris sicher, dass auf dem Weg nach oben Liebe sie nur behindern würde.
Erweckt die erste Tanzeinlage in der Disco noch den Eindruck, als sei für Choreographie, Ausstattung und Licht bei diesem Film von Bodo Fürneisen auch der Nachwuchs zuständig gewesen, steigern sich die Tanznummern des Films zusehends. Namen wie “Overground” oder Ex-“No Angel” Nadja Benaissa verpflichten schließlich, und wer in der Spielhandlung vorgibt, Tanzeinlagen für einen professionellen Videoclip zu produzieren – der muss sich schon in Sachen Look und Performance etwas einfallen lassen. So ist “Eine unter Tausend” das ideale Vehikel für Karriereträume und Castingwahn, ein Film, an dem auch die Macher von Viva und MTV ihre helle Freude haben dürften. Die Zielgruppe müsste auch zufrieden sein. Hauptdarstellerin Alexandra Finder (“St. Angela”) ist ein Gesicht zum Gernhaben und Tom Beck (“Ein krasser Deal”) geht problemlos als netter junge Mann von nebenan durch. Und für ein bisschen Abwechslung in der allzu vorhersehbaren Tanz-Romanze sorgen schräge Randfiguren und einige kritische Anmerkungen zum Haifischbecken Show-Branche.