Ein Teufel für Familie Engel

Teuflisch gut: Christoph M. Ohrts als komischer Abgesandter des Leibhaftigen

Foto: Sat 1 / Krause-Burberg
Foto Rainer Tittelbach

Teufel, Teufel, bei den kreuzbraven Engels beißt sich Teufelswesen Lou die Zähne aus. „Ein Teufel für Familie Engel“ ist ein harmloser, prall mit Fantasy-Momenten gespickter TV-Spaß. Er soll einen Frankfurter Saubermann und seine Sippe vom Pfad der Tugend abbringen.

Teufel, Teufel, bei der kreuzbraven Familie Engel beißt sich selbst der Abgesandte des Leibhaftigen die Zähne aus. Der alt gediente Lou, der schon seit Tausenden von Jahren auf der Erde sein Unwesen treibt, soll jene Frankfurter Saubermanns vom Pfad der Tugend abbringen. Aus dem vermeintlichen Anfängerjob wird eine Herausforderung, die die Grundfeste des teuflischen Daseins erschüttert. „Und immer daran denken – jeden Tag eine böse Tat.“ Der gute Ratschlag des Höllenchefs ist bald vergessen – und ein Kind drückt auf des Bösen Tränendrüsen.

Dabei sieht es zu Beginn so vielversprechend aus für Lou, der als belzebübischer Gentleman auf die Erde niederkommt. Dem Vater, einem Krankenkassenangestellten mit Helfersyndrom und Biederfrisur, führt er vor, was seine Mitmenschen von ihm halten: die Kollegen spinnen eine Intrige gegen ihn, der Ehefrau fehlt die sexuelle Zuwendung und sogar die Kinder bekommen mit, wie wenig Respekt ihrem konfliktscheuen Vater entgegengebracht wird. Das reicht für einen ersten Wutausbruch im Büro und für den Pakt mit dem Teufel.

„Ein Teufel für Familie Engel“ ist ein harmloser, prall mit Fantasy-Momenten gespickter TV-Spaß. „Ein gut gelaunter Film für die ganze Familie“, findet Hauptdarsteller Christoph M. Ohrt, der hier die für ihn so typische Nadelstreifenmischung aus Charme, Arroganz und Klamauk noch mit einem sardonischen Augenzwinkern versehen durfte. Regisseur Rolf Silber, der auch das Drehbuch schrieb, hat die Rolle passgenau auf die komödiantischen Qualitäten seines Freundes zugeschnitten.

Ein Teufel für Familie EngelFoto: Sat 1 / Krause-Burberg
Teuflische Verlockungen für den braven Familienvater. Ingo Naujocks in der Sat-1-Komödie „Ein Teufel für Familie Engel“

Die Gutmenschlichkeit macht im Fernsehen selbst vor dem Teufel nicht Halt, könnte man nörgeln und bemängeln, dass dieser Sat-1-Mephistopheles nicht den ironischen Biss und das satanische Charisma versprüht wie die großen Hollywood-Vorbilder Jack Nicholson („Die Hexen von Eastwick“), Al Pacino („Im Auftrag des Teufels“) oder Robert de Niro („Angel Heart“). Keine Frage, ein kinderkompatibler Teufel verschenkt sein tiefenpsychologisches und gesellschaftskritisches Potenzial – doch wo solche clownesken Kräfte walten wie bei Ohrt oder Ingo Naujoks und wo phantasievolle Kinder, statt politisch korrekter Erwachsener für das Gute im Menschen plädieren, da lässt man sich gerne verführen zu einem Stück teuflisch guter Unterhaltung.

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Fernsehfilm

Sat 1

Mit Christoph M. Ohrt, Simone Thomalla, Ingo Naujoks, Annika Kähler, Tetje Mierendorf

Kamera: Yvonne Tratz

Szenenbild: Gudrun Roscher

Schnitt: Raimund Barthelmes, Marco Baumhof

Musik: Peter W. Schmitt

Produktionsfirma: U5 Filmproduktion

Drehbuch: Rolf Silber

Regie: Rolf Silber

EA: 09.07.2007 20:15 Uhr | Sat 1

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