Verena, Otto & Co lassen eine „Frischfleisch-Versteigerung“ mit Zwangsprostituierten auffliegen. Doch der Zugriff erfolgt zu früh. Vor Gericht lässt sich den Hecker-Brüdern, zwei Kiez-Größen, wie immer nur schwer etwas nachweisen. Immerhin wandert dieses Mal der Big Boss, Carsten Hecker, in Untersuchungshaft. Einen Durchbruch könnte das „starke Team“ erzielen, wenn die Thailänderin Wan gegen den Hecker-Clan aussagen würde. In einem zweiten Fall fallen ein Richter und eine Bäckersfrau einem brutalen Anschlag zum Opfer. Beide werden an ihrem Arbeitsplatz brutal gefesselt und bizarr verklebt. Eine Folter, eine extreme Art der Demütigung. Übers Aktenstudium stoßen die Kommissare auf einen alten Fall von Kindesmisshandlung. Der Richter hatte damals den Angeklagten, den Vater des misshandelten 12-jährigen Jungen, freigesprochen. Die Bäckerin war damals eine Nachbarin jener Familie. Ein Puzzlesteinchen folgt dem nächsten. Ein Rachefeldzug? Bald wird noch ein Dritter, der in dem Prozess Schuld auf sich geladen hatte, von der Polizei ausgemacht. Ist er das nächste Opfer? Olaf Hecker, der Mann fürs Grobe, ist bald auch in diesen Fall verstrickt.
„Stumme Wut“ reißt zwei „brisante“ Themen an, Menschenhandel im Rotlicht-Milieu und Kindesmisshandlung in „gutem Hause“, und packt sie überaus geschickt in das Format-Korsett der ZDF-Reihe „Das starke Team“. Das ist kein Krimi für Feingeister. Das knallt zwischendurch ganz schön rein, ist geradlinig inszeniert und stets spannend. Olaf Hecker, ein ganz schlimmer Finger, gibt die rüde Tonart vor, die in einem zehnminütigen Finale im Krankenhaus ihren actionhaltigen Höhepunkt feiert. Dem Film gelingt der Mix aus TV-Rea-lismus und Genre-Krimi, aus Sozialkritik und Kintopp ausnehmend gut. Auch die Witzchen sind als Kontrapunkte gar nicht mal so schlecht und Sputniks neue Geschäftsidee wird souverän in die Krimihandlung integriert. Darüber hinaus hält die Besetzung, was die Story verspricht: Janek Rieke und „Shootingstar“ Volker Bruch geben der psychologischen Geschichte eine besondere Farbe; Tobias Oertel darf so richtig schön cool & böse sein und Barbara Schöne hat einen kleinen, wunderbar intensiven Auftritt. (Text-Stand: 24.7.2011)