Vor dem Berliner Zoo wird ein verdeckter Ermittler von zwei Profikillern „hingerichtet“. Der Mann war im Einsatz gegen einen Mädchenhändlerring. Zwei Polizisten vom Dezernat für Organisierte Kriminalität berichten, dass man kurz vor einem Fahndungserfolg stand. Verena, Otto & Co machen sich gemeinsam mit den Kollegen, Jörg Bruckner und Stefan Zacharias, an einen Fall, der dem „Starken Team“ weitere Leichen bescheren wird. Doch erst einmal herrscht Happy Hour: Anna, Ottos Tochter, ist nach mehreren Jahren als erfolgreiche Headhunterin in L.A. wieder in ihrer alten Heimat eingetroffen. Während Vater und Tochter Wiedersehen feiern, rettet Verena einer schwer verletzten Moldawierin das Leben. Sie war nach Deutschland gelockt und zur Prostitution gezwungen worden. Der Ermordete wollte sie als Zeuge gewinnen. Auf einem Überwachungsvideo kann der mutmaßliche Mörder ausgemacht werden. Eine erste Spur zur Mädchenhändlerbande führt zu einer Spedition, die auf Osteuropa-Routen spezialisiert ist. Die Moldawierin entgeht knapp einem Mordanschlag. Und dann geht es Schlag auf Schlag. Auch einige Polizeibeamte geraten unter Verdacht.
„Gnadenlos“ ist der 50. Film der Krimireihe „Ein starkes Team“. Zum Jubiläum wird einiges aufgefahren in Sachen Plot und Personal: eine höchst handlungsintensive Story erlaubt dem Zuschauer kaum eine Verschnaufpause. Die persönliche Involvierung von Otto in den Fall macht sich wie zuletzt bei „Stumme Wut“ gut, sorgt für reichlich Solidarität in Reddemanns Team – und ein hochkarätiges Gast-Ensemble mit Martin Feifel, Heikko Deutschmann, Susanne Bormann, Katharina Nesytowa und Franziska Petri ist vorzüglich auf jede Rolle hin gecastet. So entsteht ein gut getimter Whodunit-Krimi mit vielen Wendungen und durchgängig hohem Spannungspegel. Die Welt ist böse, alles ist möglich, viele könnten der Kopf hinter der gnadenlosen Organisation sein. Fratzschers Film erzählt im handlichen 90-Minuten-Format ohne große ästhetische Raffinesse davon, was auch in „Im Angesicht des Verbrechens“ von Rolf Basedow und Dominik Graf Thema war. Das ist alles andere als Grimme-Preis-verdächtig – aber über der gewohnten Qualität dieser grundsoliden ZDF-Krimireihe.