Ein Fall von Liebe – Saubermänner

Fulton-Smith, Mariella Ahrens, Susanne Bormann. Eloquenz gehört zum guten Ton

Foto: Degeto / Susan R. Shelton
Foto Rainer Tittelbach

Dieser Mix aus Anwaltsserie, Krimi und Liebeskomödie mit ernsthaften Untertönen wechselt beständig die Genrefärbung, besitzt für Degeto-Verhältnisse ein stattliches Tempo, weiß aber auch in ausgespielten Beziehungsszenen zu gefallen. Francis Fulton-Smith und Mariella Ahrens lassen nicht gerade die Funken sprühen – Susanne Bormann schon eher.

Anwalt Florian Faber hat schon bessere Zeiten gesehen. Nach seiner Trennung von seinen früheren Kollegen hat er sich als Anwalt der Mittellosen einen Namen gemacht. Jetzt will er einem Leipziger Bürgermeisterkandidaten im Prozess wegen Trunkenheit am Steuer und fahrlässiger Körperverletzung ein Bein stellen. Doch die Gegenseite hat die besseren Schmiermethoden. Seine Freundin, die Journalistin Sarah Pohl, ist parallel an einer heißen Story, die etwas mit Fabers Fall zu tun hat. Sie hat eine Gebäudereinigungsfirma im Visier, die Illegale beschäftigt, Hungerlöhne zahlt und sie psychologisch unter Druck setzt. Alle Razzien waren bislang erfolglos, weil es eine undichte Stelle gibt. Und auch bei Faber hat sich ein Spitzel eingeschlichen: die Referendarin Lilith Lahnstein. Die macht sich – mit großen Ohren – an ihren Chef ran. Doch der ist nicht von gestern. Auch Sarah nicht. Sie „ermittelt“ nun mit einem Freund einem Ekel und seinen Machenschaften mit dem illegalen Putztrupp hinterher.

Auf der Suche nach Varianten, altbekannte Geschichten „neu“ zu erzählen, sind die Degeto und Cinecentrum Berlin auf die Berufskombination Anwalt und Journalistin gestoßen. Da lässt sich mal zeigen, wie das Pärchen am selben Strang zieht, und mal, wie es sich ins Gehege kommt. Da die Beziehung der beiden noch frisch ist, Nähe und Distanz noch ausgelotet werden müssen, bieten sich genügend Ansatzpunkte für Reibereien. Die emotionalen Missverständnisse werden in „Ein Fall von Liebe – Saubermänner“ aber nicht überstrapaziert.

Dieser Mix aus Anwaltsserie, Krimi und Liebeskomödie mit ernsthaften Untertönen wechselt beständig die Genrefärbung, besitzt für Degeto-Verhältnisse ein stattliches Tempo, weiß gelegentlich aber auch in ausgespielten Beziehungsszenen zu gefallen. Die arg überpointierten Dialoge kann man ein Stück weit den Berufen, bei denen Eloquenz Pflicht ist, zuschreiben – und gelegentlich kann man sie sogar goutieren. Nicht jedermanns Sache dürften Francis Fulton-Smith und Mariella Ahrens sein. Es sind nicht unbedingt zwei, die die Funken sprühen lassen. Susanne Bormann ist schon eher so eine. Ihre tragende Nebenrolle zwischen Referendarin mit Laufstegeigenschaft und IM mit Wendeoption gibt ihr allerdings auch bessere Möglichkeiten. Dass dieser Film, dessen serielle Anlage ganz passabel „designed“ wurde, kein Einzelstück bleiben will – versteht sich von selbst.

Ein Fall von Liebe – SaubermännerFoto: Degeto / Susan R. Shelton Bildunterschrift anno 2011! Gehen wir mal eben in die Besenkammer?! Susanne Bormann, Francis Fulton-Smith

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Reihe

ARD Degeto

Mit Francis Fulton-Smith, Mariella Ahrens, Susanne Bormann, Bernhard Bettermann, Michael Kind, Stephan Szász, Kerstin Reimann, Eva Meier, Peter Kremer

Kamera: Yvonne Tratz

Schnitt: Birgit Gasser

Musik: Andreas Koslik

Soundtrack: John Lee Hooker („Boom Boom“)

Produktionsfirma: Cinecentrum Berlin

Drehbuch: Ulrich del Mestre

Regie: Jorgo Papavassiliou

EA: 06.05.2011 20:15 Uhr | ARD

Spenden über:

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BIC: COBADEFFXXX

Kontoinhaber: Rainer Tittelbach