Für Frau und Sohn ist er ein Antiquar und braver Familienvater. Doch während Max tagsüber den verstaubten Bücherwurm mimt, ist er nachts ein Meisterdieb, der seit Jahren von der Polizei gesucht wird. “Göttergatte und Ganove” ist eine mit Walter Sittler, Simone Thomalla und Esther Schweins hochkarätig besetzte Gaunerkomödie, bei der man nach Logik besser nicht fragen sollte. Eine Ehefrau, zudem noch Journalistin mit Kripo-Instinkt, die neun Jahre lang nichts vom Doppelleben ihres Mannes merkt!? Auch ein Genrefilm, der seine Vorbilder augenzwinkernd zitiert, sollte ein Mindestmaß an Glaubwürdigkeit besitzen.
“Dieser Mann ist ein Genie. Der hat Nerven aus Stahl”, schwärmt Ehefrau Andrea vom berüchtigten “Fuchs”, dem sie schon so manchen Artikel gewidmet hat. “Du wechselst schon die Straßenseite, wenn ein Zwergpudel um die Ecke kommt.” Mit dem Eheleben steht es nicht gerade zum Besten. Der Frau fehlt der männliche Esprit der frühen Jahre. Zwar trifft der Ehemann eine attraktive Blondine, hat die Drogenfahndung in seinem Antiquariat und wird von der Polizei sogar verdächtigt, der “Fuchs” zu sein. Bei dem Gedanken, ihr Pantoffelheld Max ein Meisterdieb, bekommt sie nichts weiter als einen Lachanfall.
Mainhattan bei Nacht. Frankfurt leuchtet wie New York. Doch dieser Gaunerkomödie, die mal wieder nach dem Motto verfährt “Besser gut geklaut als schlecht neu erfunden”, fehlt ansonsten der Glanz. Die Situationskomik wirkt altbacken, den Dialogen geht der Witz ab und alles ist eine Nummer zu dick aufgetragen. Der Held ist ein Supersympath, ein Robin Hood der Wolkenkratzer, die Schurken sind Monsterbösewichte und die Kommissare sind dümmer als die Polizei erlaubt. Bei diesem Drehbuch von Daniel Maximilian und Thomas Pauli und der Regie von Thorsten Schmidt können weder die gut aufgelegten Schauspieler noch der Easy-Listening-getränkte Soundtrack allzu viel retten. (Text-Stand: 11.5.2004)