Die Verbrechen des Prof. Capellari – Bittere Schokolade

Friedrich von Thun, Liane Forestieri, Dirk Regel. Verstrickt bis über beide Ohren

Foto: ZDF
Foto Tilmann P. Gangloff

Von all den TV-Ermittlern war Professor Capellari Anfang der 00er Jahre ohne Frage der charmanteste. Eine junge Frau darf ihn in „Bittere Schokolade“ aus der Reihe „Die Verbrechen des Prof. Capellari“ mal eben um den Finger wickeln – und ihn hineinziehen in einen Strudel von Eifersucht, Habgier und Mord. Grundentspannter, hübsch altmodischer Krimi.

Das hatte er sich eigentlich etwas anders vorgestellt, der gute Capellari. Zugegeben, die Dame, die ihn nach der Vorlesung angesprochen hatte, war für eine Studentin vielleicht doch schon etwas zu reif. Aber dass ihn das harmlose Techtelmechtel gleich in einen Strudel von Eifersucht, Habgier und Mord hineinziehen würde! Doch wie sagt der Volksmund ganz richtig: Alter schützt eben vor Torheit nicht. Und: Liebe macht blind.

Von all den TV-Ermittlern ist Professor Capellari ohne Frage der charmanteste. Kein Wunder, dass er sich nichts dabei denkt, als ihn die reizvolle Constanze um den Finger wickelt. Doch der Titel „Bittere Schokolade“ deutet bereits an, dass Autor Miguel Alexandre kein Happy End im Sinn hatte, als er sich die verzwickte Geschichte ausdachte. Am Schluss erweist sich alles als ebenso perfekter wie perfider Plan, doch da ist der ehrenwerte Kriminologe längst bis über beide Ohren in den Fall verstrickt. Aber wie steht es mit seiner Angebeteten? Erst entpuppt sich Constanze als verheiratete von Sternberg, dann ist ihr Ehemann, Vorstandsvorsitzender einer Bank, plötzlich verschwunden. Vieles deutet daraufhin, dass sein Ziehsohn dahinter stecken könnte, denn der war in krumme Insider-Machenschaften verwickelt, die von Sternberg ans Licht bringen sollte. Eine eher zwielichtige Rolle spielt auch ein Künstler, der offenkundig nicht minder in Constanze verschossen ist als Capellari.

Es dauert zwar eine halbe Stunde, bis der Krimi endlich ins Rollen kommt, doch selbst diese dreißig Minuten sind dank Friedrich von Thun sehenswert. Ohnehin ist auch diese Ausgabe der „Verbrechen des Professor Capellari“ von Dirk Regel wieder angenehm altmodisch; das Prädikat „blutleer“ bezieht sich daher allein auf den Verzicht auf unnötige Gewaltszenen. Und die süffisante Sissy Höfferer, die sich genüsslich über des Professors dritten Frühling amüsiert, ist gewissermaßen das Sahnehäubchen des Films. (Text-Stand: 26.12.2003)

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Reihe

ZDF

Mit Friedrich von Thun, Dietrich Siegl, Liane Forestieri, Sissy Höfferer, Gilbert von Sohlern, Volker Bruch, Ulli Maier, Max Herbrechter, Tobias Zimmermann, Tim Bergmann, Jürgen Tonkel, Carin C. Tietze, Johannes Silberschneider, Oliver Nägele

Kamera: Michael Boxrucker

Szenenbild: Patrick Steve Müller

Schnitt: Connie Strecker

Musik: Andy Lutter, Gert Wilden Jr.

Produktionsfirma: AllMedia Pictures

Drehbuch: Thomas Oliver Walendy, Miguel Alexandre

Regie: Dirk Regel

EA: 26.12.2003 21:40 Uhr | ZDF

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