Eine Frau ohne Mann – das ist wie ein Fisch ohne Fahrrad. Franziska ist zwar zu jung für den Emanzen-Spruch, lebt ihn aber aus tiefster Seele. Sie ist hübsch, klug, sexy – und hat ein gebrochenes Herz, seit sie einst am Tag der Hochzeit erfuhr, dass ihr Verlobter ein Verhältnis hatte. Seither zahlt sie es den Kerlen heim: indem sie Frauen beweist, dass Männer immer nur das Eine wollen, ganz egal, wie flammend ihre Treueschwüre waren. Im Auftrag ihrer Kundinnen schmeißt sich Franziska dann in aufreizende Schale, verführt die Typen und erfüllt die eigene Prophezeiung; „Venusfalle“ hat sie ihre kleine Firma genannt. Wer je eine Romantic Comedy gesehen hat, kann sich denken, wie’s weitergeht: Schließlich gerät Franziska an einen Kerl, an dem sie sich so lange die Zähne ausbeißt, bis sie sich verliebt in ihn; aber irgendwann findet er heraus, dass sie auf ihn angesetzt worden ist, und vorbei ist’s mit der Liebelei.
Jeanette Biedermann mag in diesem Leben keine große Schauspielerin mehr werden, Johannes Brandrup agiert hölzern wie immer, das Drehbuch geizt mit echten Überraschungen und David Hamade muss als Franziskas fotografierender Assistent Alfonso den radebrechenden Klischee-Gigolo spielen: Kaum zu glauben, dass „Die Treue-Testerin“ von Markus Bräutigam trotzdem eine recht hübsche Romanze für den Kuschelabend zu zweit ist. Aber Biedermann macht aus ihren Möglichkeiten das Beste und liefert sich mit Brandrup einige sehenswerte Slapstick-Szenen. Außerdem gönnt man Franziska das Happy End von Herzen, denn die „Männer-sind-Schweine“-Haltung nervt auf Dauer. Hinzu kommt: Markus (Brandrup) ist mit einer Frau (Barbara Philipp) geschlagen, die ihn seit Jahren mit dem besten Freund betrügt.
Allerdings bedarf es schon einer ordentlichen Portion Großzügigkeit, um über den einen oder anderen Anschlussfehler hinwegzusehen. Am Ende zum Beispiel, als Franziska sich Markus endlich schnappen will, an ihrer Angel jedoch buchstäblich ein riesiger Hecht zappelt, plumpst sie prompt ins Wasser. Kurz darauf liegt die Angel brav im Boot, das vom Hecht durch den Teich gezogen wird: bildlich wie filmisch ein hübsches Schlussbild, aber leider gemogelt.