Da kommt einem einiges bekannt vor beim Auftakt der zweiten Staffel von „Die Stein“. Wie vor drei Jahren so wird auch der Titelheldin in Folge 1, „Glück im Unglück“, vom Schicksal übel mitgespielt. Warum muss auch Clemens, das Baby von Katja Steins Schwester Karola, an einer Blutgerinnungsstörung leiden!? Ganz klar: um dem privaten Glück der Lehrerin mal wieder einen Strich durch die Rechnung zu machen. Es wird also vorläufig nichts aus der Hochzeit mit „Traummann“ Stefan Hagen. Sein folgenschwerer „Ausrutscher“ mit Karola während einer Italien-Reise – zu einer Zeit, als Katja schon tierisch verliebt war in den Reiterhofbesitzer, die beiden allerdings noch kein Paar waren – bringt nun wieder reichlich Bewegung in das Beziehungskarussell. Katja Stein ist schwer getroffen. Tief sitzt der Schmerz vor allem über dieses „typische Verhalten“ ihrer Schwester. Schon vor drei Jahren hat sie fleißig mitgeholfen, Katjas Ehe zu zerstören. Ausgerechnet jetzt hat sie ihre Schwester als neue Kunstlehrerin vorgeschlagen. Schulleiter Fumetti ist begeistert vom attraktiven Zuwachs am Heinrich-Heine-Gymnasium – auch aus „zwischenmenschlichen“ Gründen.
Privates Konfliktpotenzial gibt es reichlich für die nächsten 13 Folgen der ARD-Hauptabendserie „Die Stein“. Hinzu kommen die laufenden Ereignisse an der Schule. Das Potsdamer Privatgymnasium konnte in letzter Minute gerettet werden – mit dem Konzept „Reiten in der Schule“. Gleich zum Auftakt aber gibt es Probleme: Stefan Hagen erweist sich nach einer Disziplinlosigkeit einer Schülerin während der ersten Reitstunde als unnachgiebiger „Lehrer“. Der Schulleiter ist in heller Aufregung. Doch durch das kreative „Konfliktmanagement“ der Stein sieht es bald besser denn je aus für die Zukunft der Schule. Fragt sich nur, wie Reitlehrer Hagen sich verhält nach dem Korb seiner Braut in spe, die zu Kollegin Renée geflüchtet ist. Wird Hagen in Brandenburg bleiben? Dem sensiblen Einzelgänger ist zuzutrauen, dass er das Weite sucht. Oder kommt es doch zu einem Neuanfang – mit Katja? Dieser werden von anderer Seite Avancen gemacht.
„Die Stein“, die Zweite – und alles fast wie gehabt. Ein gut besetztes, spielfreudiges Ensemble, gekrönt von der angenehm „unserienhaft“ agierenden Julia Stemberger, überspielt die arg konstruierten dramatischen „Setzungen“ und dramaturgischen Wendungen. Die Mixtur aus Schulmilieu, Reiterhof-Idyll und Romanze lässt sich gut „schauen“ – und ist eine Klasse besser als die vergleichbaren Serien auf dem ARD-Sendeplatz am Dienstag. Der Novafilm-Serien-Hit „Unser Lehrer Doktor Specht“ lässt auch in der zweiten Staffel schön grüßen!