Jahrelang haderte sie mit ihrer Rolle als „Tatort“-Kommissarin, weil ihr durch sie andere Angebote versagt blieben. In „Die Leibwächterin“ ist Ulrike Folkerts nun Mona Dengler. Und obwohl diese Frau einen ähnlichen Job macht wie Lena Odenthal seit zwei Jahrzehnten in der ARD, gibt es keine Verwechslungsgefahr. Dafür ist die Geschichte vom weiblichen Bodyguard, der eine wagemutige Politikerin beschützen soll und gleichzeitig verraten muss, um das Leben ihres Sohnes zu retten, einfach zu ungewöhnlich.
„Sonst sind es die anderen Figuren, die Probleme haben, diesmal bin ich es, die sich mit eigenen Konflikten auseinandersetzen muss.“ (Ulrike Folkerts)
Eine Frau unter Druck, zwischen Vertrauen, Verrat und lesbischer Liebe. Auch die von Barbara Rudnik gespielte Politikerin, nach außen aufgeräumt und selbstbewusst, hat innere Kämpfe auszufechten. Sie ist lesbisch und verliebt sich in die Frau, die ihr Leben schützen soll. Folkerts wie Rudnik brillieren – mal hart, mal weich, immer das Spiel zwischen privat und öffentlich im Blick, treiben sie die Handlung an und tragen den unterkühlten Film, der gelegentlich droht, zwischen Drama, Thriller und Liebesfilm hängen zu bleiben, über die Ungereimtheiten in der Story sicher hinweg. Drehbuchautor Harald Göckeritz hat etwas übertrieben mit den kleinen Dramen, die er seinen Helden ins Buch geschrieben hat. Umso präziser hat Markus Imboden diesen Psychothriller inszeniert. (Text-Stand: 17.10.2005)