Nachdem sie vor Wochen bereits erfolgreich und überaus unterhaltsam ein Paar gespielt haben, das nicht mal im Urlaub vor dem Nachwuchs sicher war („Hilfe, die Familie kommt“), stehen Gaby Dohm und Günther Maria Halmer nun im Mittelpunkt zweier Filme, die die ARD und ihre Freitagstochter Degeto gern fortsetzen darf. Schon der doppeldeutige Reihentitel „Die großen und die kleinen Wünsche“ ist hübsch: Wünsche ist auch der Name der Familie, deren Schiffe seit Jahrzehnten Touristen und Ausflügler über Berliner Gewässer fahren. Mittlerweile aber ist der Traditionsbetrieb ebenso in die Jahre gekommen wie seine kleine Flotte. Der globale Touristikkonzern Cosmoline will die Schiffsanleger der Familie übernehmen und Astrid Wünsche mit seinen modernen Booten Konkurrenz machen. Davon ahnt sie noch nichts, als sie den charmanten Albert kennen lernt, der ihr fachmännisch bei der Reparatur eines Motors zur Hand geht und am liebsten den ganzen Arm nehmen würde. Als Astrid von den Plänen des Konzerns erfährt, der sich auch das Restaurant ihres Ex-Mannes unter den Nagel reißen will, und dann noch rausfindet, dass ausgerechnet der Galan den „Feind“ repräsentiert, ist es um ihre Zuneigung geschehen. Albert aber hat sich längst mit Astrids Enkel Toby angefreundet, und als er den Jungen vor dem Ertrinken rettet, suchen beide nach einem Weg, wie Großkonzern und Familienbetrieb friedlich koexistieren können.
Keine atemberaubend originelle Geschichte also, aber trotzdem ein schöner Familienfilm: weil die Chemie zwischen Dohm und Halmer einfach stimmt (Regie: Ilse Hofmann); und weil die Handlung (Drehbuch: Gabriele Werth) dank diverser ebenfalls stimmig besetzter Nebenstränge für einen Freitagsfilm ziemlich komplex ist. So lebt Albert zum Beispiel seit fünf Jahren in Scheidung, weil das Paar (seine Frau spielt Petra Zieser) nie den Tod des einzigen gemeinsamen Kindes verkraftet hat; ihr Sohn ist ertrunken. (Text-Stand: 24.4.2007)