Liebesengel liegen im Fernsehen derzeit ziemlich im Trend. Fürs Genre heißt das: Romantic Comedy mit märchenhaften Zügen. Und das wiederum bedeutet: weg vom Fernsehspiel-Realismus, hin zu mehr Kino-Logik und zu einer verspielteren Geschichte. “Dich schickt der Himmel” gelingt genau das. Die Abenteuer eines Liebesengels auf Erden, den Amors Pfeil selbst so richtig erwischt hat, sind nicht unbedingt dazu angetan, die Fernsehkomödie zu revolutionieren, aber für ein bisschen frischen Wind dürfte dieser sympathische kleine Unterhaltungsfilm durchaus sorgen. Wie bei den richtig guten Komödien steht man auch bei Hagen Moscheroschs und Ute Wielands Film immer etwas neben dem Geschehen, mal staunend, mal amüsiert oder mal die routiniert heruntergespulte Handlung wie ein Spiel im Spiel betrachtend. Dass der Film zwei Liebesgeschichten miteinander verkuppelt und die des Helden dabei in den Hintergrund gerät, könnte man als Buch-Schwäche auslegen – doch ebenso gut auch als Abwechslung von der üblichen Romantic-Comedy-Schablone.
Kurzinhalt: Gerade hat sich Postbote Raffael bis über beide Ohren verliebt, als ihn ein Autounfall in den Himmel befördert. Er bekommt die Chance, zu den Lebenden und zu seiner Lara zurückzukehren – unter der Bedingung, dass er zuvor als Liebesengel zwei füreinander Bestimmte verkuppelt…
Max Tidof darf endlich mal wieder mehr als nur einen eindimensionalen Typen geben: er hatte verschiedene Gesichter und wie so oft ein Gespür für kleine komische Akzente. Um ihn, den Unsichtbaren, herum tänzeln Anne-Marie Bubke, Heio von Stetten, Laura Tonke und der 12-jährige ungemein natürlich agierende Marco Bretscher. Das Drehen mit einem quasi Unsichtbaren soll nicht immer leicht gewesen sein, war zu hören. Da mussten sich die Schauspieler besonders konzentrieren. Dass dabei die Spiellust nicht zu kurz kam, spricht umso mehr für die Leistung des Schauspieler-Quintetts. (Text-Stand: 30.1.2001)