Um die Übernahme der Chinesen zu verhindern, muss eine traditionsreiche Porzellanmanufaktur im brandenburgischen Berliner Umland expandieren. Ein Grundstück ist schon ausgeguckt. Im Weg steht allerdings ein baufälliges Haus, das von einer fünffachen Mutter und achtfachen Pflegemutter mit ihrer Kinderschar bewohnt wird. Die verwitwete Frau hat bisher jegliche Verkaufsangebote ausgeschlagen. Jetzt setzt der Firmenchef seinen Neffen Leon auf das vermeintlich erotisch ausgehungerte „Muttertier“ an. Der Womanizer scheint leichtes Spiel zu haben mit jener Esther und ihrem maroden Haus, das ihr wegen eines defekten Dachs bald unterm Hintern weg zu schwimmen droht. Er macht auf Dachdecker, gibt den guten Freund – doch dann verliebt er sich in die junge Frau, die so gar nicht den gängigen Klischees von einer Pflegemutter entspricht. Und auch ihre Kinder vermögen in ihm, der seine Eltern früh verlor, etwas seit seiner Kindheit Verschüttetes wachzurufen.
Soundtrack: u.a. Canned Heat („Goin’ up the country“), Ennio Morricone („The Man with a harmonica“), The Korgis („Everybody’s got to learn sometime“), Herbie Hancock („Watermelon Man“), Kings of Convenience („Homesick“)
Mit dezenten Anleihen bei den Hollywood-Sozialmärchen eines Frank Capra zitiert „Der Typ, 13 Kinder & ich“ alle gängigen Romantic-Comedy-Klischees herbei, um sie leicht augenzwinkernd in bester Feelgood-Manier einer höheren Bestimmung zuzuführen. Das Drehbuch variiert das Altbekannte mit viel (Wort-)Witz, mit leicht satirischen und angenehm menschlichen Zügen. Und die bezaubernd eigenwilligen Kids geben dem Film von Josh Broecker etwas erfrischend anderes („Hier Kinderverwahranstalt Fette Plautze, am Apparat Dr. Prügelpeitsch“) mit auf den kurzweiligen Weg zum Happy End. Tim Bergmann und Julia Brendler spielen ihre romantischen Komödienfiguren, so dass man sie ernst nehmen kann – trotz des allseits bekannten dramaturgischen Grundmusters. „Auch wir Arschlöcher haben unsere Story“, sagt der zunehmend geläuterte Yuppie im Film – und er hat gleich doppelt recht. Diesem Paar und den 13 Kids wünscht man nur das Beste. Und dem Zuschauer wünscht man mehr solcher liebevoll gemachten, spielfreudigen, stimmungsvollen Komödien.