Langsam scheint Ruhe auf dem Schwarzwaldhof einzukehren. Stefan nimmt seiner Mutter Veronika im Bereich des Managements immer mehr ab. So kann sie sich mehr ihrer neuen Liebe Max Henninger widmen. Auch Oma Dolores geht zunehmend im Job als Hausdame auf. Und dann wollen sich auch noch die Tochter des Hauses und Koch Martin das Ja-Wort geben. Doch der Schein trügt. Plötzlich wird wieder alles zum Problem: die Forellenzucht, in die die Hofers eingestiegen sind, die Hochzeit und der Juniorchef, dessen turbokapitalistische Anwandlungen die Tradition des Familienbetriebs gefährden. Außerdem will Opa Albert, der zur Hochzeit gekommen ist, nicht mehr zurück in seine Altersresidenz. Platz wäre genug im Schwarzwaldhof – aber wie pflegt man einen Demenzkranken in einem Grandhotel?
„Der Schwarzwaldhof“ nutzt seine seriellen und genrebedingten Möglichkeiten höchst wirkungsvoll. Alle zu erwartenden Handlungsstandards einer Familienserie, die im Spannungsfeld von privaten und betrieblichen Belangen angesiedelt ist, präsentiert die lose TV-Wohlfühlreihe in einer Mischung aus „Girl Friends“ und „Diese Drombuschs“. Vorhersehbar türmen sich die Konflikte auf: Glück und kommerzieller Erfolg geraten kurzzeitig in Gefahr, aber die Gewissheit, dass im Schwarzwald noch immer alles gut gegangen ist, liegt über der Szenerie. Sympathisch an „Forellenquintett“ ist, wie die Themen Krankheit, Alter, Familien- und Firmensolidarität in das Unterhaltungsformat eingebaut werden. Vor allem die alten Eisen, gespielt von Michael Hanemann und Walter Schultheiß, bekommen Szenen, die nachdenklich machen. Auch Gila von Weitershausens Rolle schenkte Autor Christian Pfannenschmidt eine größere Tiefe als in der Episode „Alte Wunden“. Zusammengehalten aber wird die Reihe nach wie vor von Saskia Vesters überzeugender Art und Weise, Alltag zu spielen. Sogar noch einen Tick beiläufiger als das „Muttertier“ agiert Michael Fitz als Max Henninger. Der hat es einfacher: denn er muss nicht den ganzen „Schwarzwaldhof“ zusammenhalten, ist nicht Bindeglied zwischen jung und alt, zwischen Familie und Personal, zwischen boulevardeskem Schauspielstil & gewitztem Serienrealismus’.