Weil er sich nicht nur im verdeckten Einsatz, sondern auch im Ehebett seines Chefs verdient gemacht hat, wird Hauptkommissar Killmer von Frankfurt ins Eifeldörfchen Monreal strafversetzt. Dort trifft er auf die Dorfpolizistin Kati Biver, die sich gerne in die Großstadt versetzen lassen würde. Denn zum Ermitteln gibt es wenig zwischen Fachwerk und Stallgeruch. Doch das ändert sich mit der Ankunft des arroganten Großstadtbullen. Zunächst wird ein Hotelgast erschossen, dann bringt ein Brand das Dorf in Aufruhr und Killmer wird zum Lebensretter seiner neuen Kollegin. Da sie außerdem annimmt, dass er eine Art „Polizei-Tester“ ist, der ihre Großstadttauglichkeit zu überprüfen habe, legt sie sich denn auch mächtig ins Zeug, um dem Single aus Überzeugung zu imponieren. Kriminalistisch! Denn der Fall hat es in sich: der Tote ist ein Monrealer, der vor Jahren das Weite suchte und jetzt als Millionerbe zurückkehrte. Seine große Liebe hieß Kati Biver.
Der SWR gibt sich regional. Rheinland-Pfalz ist im Fiktion-Bereich ziemlich unterbelichtet. Also hat man sich die Grundidee der Serie „Mord mit Aussicht“ ausgeliehen, die Eifel ein wenig auf Hochglanz gebracht, die kleinen Sticheleien gegen das Provinzielle in regionales Selbstbewusstsein umgemünzt und daraus „Der Bulle und das Landei“ gestrickt. Das ist weder Krimi, noch Komödie – das ist einfach nur harmlos und vollkommen belanglos. Wer Unterhaltung als „Abhängen“ vorm Fernseher begreift, bei dem jedes Genre-Muster ausgiebig bedient werden muss, aber ja kein Gag gewagt werden darf (er könnte ja missverstanden werden!) – für den könnte dieser Provinz-Schwank schon etwas sein.
Comedy-Sprinterin Diana Amft darf einiges von ihrer Präsenz zeigen, bleibt aber ohne witzige Dialoge unter ihren Möglichkeiten. Uwe Ochsenknecht indes spielt seinen Knautschbullen cool mit links. Ihm kommt zupass, dass er als Langstreckenläufer des Komischen die fehlenden Pointen nicht unbedingt braucht. Da kann dem Autor noch so wenig einfallen: sein Gesicht hält die Spannung. Vom Film lässt sich das nicht behaupten. Regisseur Hajo Gies ruiniert weiter sein „Schimanski“-Renommé, ein musikähnliches Hintergrundrauschen penetriert den Hörsinn des Zuschauers und der weitgehende Verzicht auf mundartliche Färbung ist Indiz für ein ziemlich halbherziges Regionalitätskonzept.
Der BR macht es bekanntlich anders als der SWR: „Der Bulle und das Landei“ bleibt Regionalliga, während die Heimatkrimis aus dem Bayernland wie der grandiose „Erntedank“ oder Färberböcks „Sau Nummer vier“ sich in Richtung Champions-League bewegen. Und überhaupt: Wer braucht im Dritten solche unoriginellen heimatgeschwängerten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen? Als ob wir im Ersten nicht schon genug Degeto hätten!