„Der Bernsteinfischer“ ist ein Liebesfilm, wie er so oder ähnlich schon 1000 Mal erzählt wurde. 1000 Mal gesehen hat man ihn so allerdings noch nicht. Denn die Ostseeinsel Hiddensee als Traumkulisse hat einen besonderen Reiz. Die Natur ist hier in ein außergewöhnliches Licht getaucht. Solcherlei Stimmungen nutzt Olaf Kreinsen für seine Geschichte zweier Journalisten, die eine Weile brauchen, bis sie zueinander finden. Aber auch die Besetzung ist – gemessen am Genre – ziemlich ideal. Lauterbachs gelebtes Gesicht gibt dem liebreizenden „Hingucker“ Sonsee Neu mehr Tiefe. Ihre Anmut wiederum lässt sein Geheimnis-umwittertes Pokerface zu dem Antlitz eines sensiblen, zurückhaltenden Menschen werden. Dass der Mann ein desillusionierter Kriegsfotograf war, der sich von Leid und Sensationsgier der Menschen verabschieden möchte und sich deshalb auf der Insel unter falschem Namen ein zweites Leben geschaffen hat, das wird leider nur spärlich thematisiert. Auch bleibt es bei den TV-üblichen Klischees des Berufsstands. Das Hinhören kann man sich weitgehend sparen. Es sind vielmehr jene unaussprechlichen Momente zwischen diesen beiden „Augenmenschen“, die den Film zu einem atmosphärischen Melodram machen.
Der Bernsteinfischer
Heiner Lauterbach und Sonsee Neu: zwei Journalisten auf dem Weg zur Liebe

1000 Mal erzählt und doch so noch nicht gesehen – Dank der Traumkulisse Hiddensee und Kameramann Pestov. Es sind die magischen Momente zwischen zwei „Augenmenschen“, die „Der Bernsteinfischer“ zu einem atmosphärisch stimmigen Degeto-Melodram machen.
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Komentare
Fernsehfilm
ARD Degeto
Mit Heiner Lauterbach, Sonsee Neu, Deborah Kaufmann, Michael Hanemann, Michael Lott
Kamera: Georgij Pestov
Schnitt: Monika Schuchard
Musik: Claudius Bruese
Produktionsfirma: Studio Hamburg
Drehbuch: Barbara Engelke
Regie: Olaf Kreinsen
EA: 18.08.2005 20:15 Uhr | ARD
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